Der Jahreskreis und Jahreskreisfeste

Entstehung und Hintergrund des Jahreskreis und Jahreskreisfeste

Das Jahresrad mit je vier Sonnen- und Mondfesten

Das imponierende Schauspiel der Natur, das sich im Muster der Jahreszeiten wiederholt, hat immer eine große Auswirkung auf das Leben. In der Antike und im frühen Mittelalter, als die Menschen in Mittel- und Nordeuropa der Natur noch näher standen, fast alle Landwirtschaft betrieben und nur für ihr Überleben arbeiteten, waren sie sehr stark vom Jahreslauf abhängig, welcher ihr Leben prägte.

Die Jahreszeitenfeste waren die wichtigsten Ereignisse im bäuerlichen Jahresablauf. Sie bestimmten unter anderem die Zeitpunkte für Aussaat, Ernte und Viehtrieb, was für die landwirtschaftlich orientierte Gesellschaft lebenswichtig war. Deshalb genoß die Kraft dieses Musters allerhöchste Anerkennung. Rituale und Feste entwickelten sich, welche den heidnischen Glauben prägten, aber auch von ihm geprägt wurden. Wandel der Jahreszeiten

Dem Jahreszeitenzyklus war jede Tätigkeit auf dem Bauernhof (bishin zum Geschichtenerzählen) untergeordnet. Daraus resultierte die Beschaffung von Nahrung, Wärme, Kleidung, Vorräten und allem, was man zum Überleben brauchte. Das Zusammentreffen der jungen Leute, Werbung, Hochzeit und Familiengründung war ebenfalls saisonbedingt. Die glanzvollen Versammlungen zu den Jahreszeitenfesten mit ihren religiösen, politischen, sportlichen und künstlerischen Veranstaltungen und den Gelegenheiten zu Handel und Vergnügen belebten das Zugehörigkeitsgefühl und erneuerten periodisch den Zusammenhalt eines ganzen Volkes.

Diese Feste, welche den Wechsel und den Höhepunkt der Jahreszeiten feierten, waren so tief im Glauben der Heiden verwurzelt, daß sogar die christliche Kirche nicht anders konnte, als sie sich zu eigen zu machen, obwohl das ursprüngliche Christentum überhaupt keine Feiertage hatte und diese auch nicht wollte. Aber die christianisierten Menschen wollten an ihren heidnischen Bräuchen und Festen festhalten, die ihnen so viel Freude bereiteten.

Also blieb der Kirche nichts anderes übrig, als sich diese heidnischen Dinge zu eigen zu machen und mit einem christlichen Deckmantel zu verbrämen. Deshalb ähneln viele christliche Feiertage den heidnischen Jahresfesten in Zeitpunkt und Bräuchen sehr auffällig. Aber es ist im Grunde alles nur geklaut, um den „missionierten“ Menschen, welche ihre geliebten Traditionen nicht aufgeben wollten, bei ihren Feiern einen christlichen Hintergrund aufzuzwingen.

Durch den Vorwurf der Teufelsanbetung versuchte man die Menschen vergeblich von den magischen Riten und traditionellen Bräuchen abzubringen, die aber in Wahrheit natürlich nichts mit dem Teufel zu tun hatten und nicht nur wesentlich älter als das Christentum waren, sondern selbstverständlich auch keinerlei Bezüge zu irgendwelchen von Christen erfundenen Kunstfiguren wie Gott oder Teufel hatten.

Es sind auch keine Parodien auf christliche Feste, denn sie sind viel älter, und man muß sich vor Augen halten, daß die Kirche von den Heiden abgeschaut hat und nicht umgekehrt. Außerdem würde ein solches Ansinnen einer „Schwarzen Messe“ gleichkommen, und so etwas ist nicht Sinn der heidnischen Jahresfeste, die mit der naturfeindlichen Religion des Christentums nichts zu tun haben und auch nichts zu tun haben wollen.

Sonnen- und Mondfeste

Das sich ewige Jahresrad dreht sich mit dem Lauf der Sonne. Im Winter (der „Jahresnacht“) wird sie nach heidnischem Glauben zur Sonnenwende neu geboren, wächst im Frühling (dem „Jahremorgen“) heran, erreicht im Sommer (dem „Jahresmittag“) mit der Sonnenwende ihren Höhepunkt, um im Herbst (dem „Jahresabend“) langsam zu vergehen, am Herbstende zu sterben und im Winter wiedergeborgen zu werden, ein ewiger Kreislauf. Die Drehung des Jahresrades ist zeitlos und endet nie.

Die acht große Jahresfeste, Hainfeste oder Sabbate unterteilen das Jahresrad in acht „Speichen“. Vier davon sind Sonnenfeste und werden als Nebenfeste angesehen. Sie werden an den astronomischen Eckdaten der Wende- und Höhepunkte der Sonnenumlaufbahn gefeiert und fallen daher auf ein festes Datum. Sonnenwenden (Solstitien) finden im Winter (21. Dezember) und im Sommer (21. Juni) und Tagundnachtgleichen (Äquinoktien) im Frühling (21. März) und im Herbst (23. September) statt. Tatsächlich mag das astronomische Sonnenereignis um ein oder zwei Tage von diesen Fixdaten abweichen, was an der kalendarischen Verschiebung durch die Schaltjahre liegt, da sie sich aber im Schnitt immer um die kalendarischen Fixdaten einpendeln, sollen diese Daten mythisch zum Feiern genügen.

Sonne Die vier Sonnenfeste stellen den Beginn und die materielle Manifestation der vier Hauptjahreszeiten dar. Sie machen den Anfang der Jahreszeiten als astronomisches Ereignis auf materieller Ebene wahrnehmbar. Auch im modernen Kalender kennzeichnen sie den Beginn der Jahreszeiten. Die Sonnenfeste sind germanischen Ursprungs.

Vollmond Neumond Die anderen vier Feiertage sind die Hauptfeste, und als Mondfeste, die immer zu einem bestimmten Voll- oder Neumond im Jahr begangen werden, sind sie entsprechend der jeweiligen Mondphasen bewegliche Feiertage, die jedes Jahr auf ein anderes Datum fallen, ähnlich wie heute Ostern. Die Mondfeste sind zwischen den Sonnenfesten angeordnet und wechseln sich mit diesen ab.

Sie kennzeichnen die Mitte, beziehungsweise den Höhepunkt einer Jahreszeit und haben landwirtschaftliche und mythologische Bedeutung, zum Beispiel die spirituelle Vorbereitung auf die nächste Jahreszeit. Die Mondfeste sind keltischen Ursprungs und wurden anfangs nur von den Kelten gefeiert. Wo sich keltische und germanische Kultur vermischten, wurden sie aber auch von den Germanen übernommen und gehören hier, auch wenn ihre geläufigen Namen aus Irland kommen, zur einheimischen heidnischen Tradition.

Ob und wann sich die germanische und die keltische Tradition durch Einwanderungen verband, ist nicht mehr feststellbar. Der Zyklus der acht Jahresfeste ist eigentlich ein relativ modernes Kunstprodukt aus den vier keltischen Mondfesten und den vier germanischen Sonnenfesten und wird erst seit ca. 150 Jahren von Okkultisten in dieser Kombination gefeiert. Aber er ist sehr kraftvoll. Die Gegenüberstellung des Mondes, der mit Attributen wie weiblich, Spiritualität, Emotion, Gefühl, Intuition und Passivität in Zusammenhang gebracht wird, mit der Sonne, die als männlich gilt, und der Materialität, Rationalität, Logik, Verstand und Aktivität zugeschrieben werden, stellt eine Polarität dar, im Jahresrad ein ewiger Wechsel und doch gleichzeitig eine untrennbare Einheit.

Die acht großen Jahresfeste sind im einzelnen:
Festname: Bedeutung: Datum:
Samhain Totenfest, Neumondfest um den 31. Oktober
Jul Mittwinter, Wintersonnenwendfest 21. Dezember
Imbolc Lichterfest, Vollmondfest um den 1. Februar
Ostara Frühlingsfest, Vogelfest, Frühlings-Äquinoktium (Sonnenfest) 21. März
Beltane Feuerfest, Vollmondfest um den 30. April
Litha Eichenfest, Mittsommer, Sommersonnenwendfest 21. Juni
Lughnasad Kornfest, Schnitterfest, Erntefest, Vollmondfest um den 31. Juli
Mabonad Herbstfest, Weinfest, Erntefest, Herbst-Äquinoktium (Sonnenfest) 23. September
Diese Feste werden im weiteren Verlauf noch detailliert beschrieben.

Zwischen jedem der einzelnen Feste liegt ein variabler Abstand von ungefähr sechseinhalb Wochen. Allgemein halten sich viele Kulturen daran, daß die Feiertage bei Sonnenuntergang anfangen und erst mit dem nächsten Sonnenuntergang enden. Daher beginnt zum Beispiel Jul am Abend des 21. Dezembers und läuft durch den Tag des 22. Dezembers bis zum Sonnenuntergang.

Die Ursprünge dessen sind bei den Germanen zu finden, denn bei ihnen begann jeder Zyklus mit Dunkelheit, und deshalb begann auch jeder neue Tag mit Einbruch der Nacht, also bei Sonnenuntergang, des vorherigen Tages und endete am Abend. So ist auch im Frankenland mitunter noch heute der Begriff „vürnächt“ für „vorgestern“ bekannt.

Ebenso begann der Mondmonat mit dem dunklen Neumond. Auch das Jahr begann nach demselben Prinzip mit der dunklen Hälfte, dem Winter, denn man glaubte, daß das Dunkel das Licht in die Welt setzt, der Tag aus der Nacht entsteht und, analog dazu, das Leben aus dem Tod. In keltischer Zeitrechnung begann das Jahr zu Samhain (um den 31. Oktober), in germanischer Tradition nach den Rauhnächten (3. Januar).

Die heutige Bedeutung heidnischer Feste

Ein Grundgedanke der heidnischen Jahresfeste ist der Einklang mit den Kreisläufen der Natur, deren wichtigster Zyklus der Kreis der Jahreszeiten ist. Spätestens seit der Zeit der Megalithenkultur, deren Bauten nach exakten astronomischen Berechnungen errichtet wurden (zum Beispiel Stonehenge), ist das heidnische Jahr ein Sonnenjahr, das durch die Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen gegliedert ist. Die Anfänge (Sonnenfeste) und Höhepunkte (Mondfeste) der vier Jahreszeiten gliedern das Jahr in acht Teile. Sie sind die „acht Speichen am Rad des Jahres“.

Doch welche Bedeutung haben die alten Jahreszeitenfeste mit ihren Natur- und Fruchtbarkeitsriten heute für einen modernen Menschen in einer technisierten Welt? Viele Menschen feiern heutzutage doch ganz andere Feste, zum Beispiel Weihnachten und Ostern, genießen den l. Mai als zusätzlichen Feiertag, und manche begehen außerdem kirchliche Feste wie Allerheiligen, Lichtmeß, Johannisnacht oder Erntedankfest. Was also hat man noch mit Sonnen- und Mondfesten zu tun, welche die Vegetationszyklen feiern?

All die eben aufgeführten Beispiele von Feiertagen sind in Wahrheit alte Jahreszeitenfeste germanischen und keltischen Ursprungs. Es waren tatsächlich heidnische Feiertage, welche von der Kirche zuerst bekämpft und verteufelt und dann, weil im Volk nicht ausrottbar, von dieser übernommen und mit einem christlichen Hintergrund versehen wurden. Aber viele der alten Bräuche haben die Zeiten überdauert.

Also schön, wenn man diese Feste ohnehin feiert, wenn vielleicht auch in anderer Form, dann ist ja alles in Ordnung – sollte man meinen. Außerdem erscheinen bäuerliche Fruchtbarkeitsriten als Relikte einer lang vergessenen Zeit und gehören nicht mehr in eine moderne Welt, in welcher alles jederzeit zur Verfügung steht, die Fruchtbarkeit der Erde durch Kunstdünger gelöst zu sein scheint und die Fruchtbarkeit des eigenen Körpers gar nicht immer erwünscht ist.

Es gibt aber Menschen, die sehen das ganz anders. Viele Anhänger des Heidentums, des Paganismus, des Asatru, des Wicca, des Hexentums und anderer heidnischen Strömungen betrachten die Jahresfeste als Ausdruck der Verbundenheit mit ihren Ahnen und deren keltisch-germanischer Tradition und mit der Natur und ihren Kräften und ihrem Kreislauf. Da sich nach dem magischen Grundsatz „wie oben, so unten“ der Makrokosmos Natur im Mikrokosmos Mensch widerspiegelt, kann der bewußtere Umgang mit der Natur eben auch etwas im Menschen selbst bewegen und seine eigenen Kräfte mobilisieren. Die heidnischen Jahresfeste sind eine schöne Möglichkeit dazu.

Was das Ganze nun mit den von der Kirche so verteufelten Fruchtbarkeitsriten zu tun hat, wird klar, wenn man sich vergegenwärtigt, was diese Riten den Menschen von damals oder den heute noch naturverbundenen Menschen bedeutet haben mögen. Die Theorie, daß die Riten und die Magie in einer Zeit oder Kulturstufe, in der die Menschen die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Welt noch nicht durchschauen konnten, eine Form der vorwissenschaftlichen Weltbewältigung waren, kann man als längst überholt betrachten, auch wenn sie im 20. Jahrhundert in der populärwissenschaftlichen Literatur noch weit verbreitet war.

Einer wesentlich plausibleren, aber nicht endgültig zufriedenstellenden Theorie zufolge, versuchten die Menschen durch Sympathiemagie, die Fruchtbarkeit der Erde anzuregen und den Lauf der Gestirne in der Regel zu halten. Sympathiemagie findet dort statt, wo der Vollzug einer Handlung (Ritual) geschieht, um einen anderen ähnlich strukturierten Vorgang zu erzeugen oder zu verstärken, ohne kausal mit ihm verbunden zu sein. Ein Beispiel wäre, wenn Hexen auf Stecken oder Besen um ein Feld „reiten“ und dabei versuchen, möglichst hoch zu springen, damit das Korn ebenso hoch wachsen soll.

Der bisher wohl tiefgehendste Erklärungsversuch ist von neueren Ethnologen (Völkerkundlern) gemacht worden und geht davon aus, daß im Fest, im Kult, im Ritual für die Vollziehenden die gängige Realitätsauffassung und -erklärung außer Kraft gesetzt wird, daß der Mensch darin (und nicht nur darin) seine andere, seine unzivilisierte, unkonditionierte Seite erfahren kann und nur aus dieser Erfahrung heraus sich wirklich als „zivilisiert“, als ein in die Stammkultur integriertes Wesen erfahren kann.

Damit eng zusammen hängt auch die in Festen häufig auftretende Aufhebung aller oder doch vieler Tabus, wovon ein kümmerliches Relikt noch im heutigen Karneval zu finden ist. Das Tabu wird aber nicht zur persönlichen, ungehemmten Vergnügung der Einzelnen aufgehoben, wie oft unterstellt wird. Richtig zelebriert besteht der Einzelne nicht mehr im Zustand eines abgesondertes Bewußtsein, das sich „vergnügen“ könnte, sondern ist aufgelöst in den mythischen Zustand des Außer-der-Zeit-Seins, integriert in ein Gruppenbewußtsein.

So wertvoll dieser Versuch des Verstehens auch sein mag, so würde sich ein Mensch der damaligen Zeit in diesen Theorien wohl kaum selbst wiedererkennen. Das soll nicht bedeuten, daß die Theorien falsch seien, doch der in den Riten lebende Mensch hat eine mythische Denk-, Fühl-, und Erfahrungsweise, die durch theoretische Hilfskonstruktionen eben nur teilweise nachvollziehbar ist.

Doch können diese Theorien zumindest zeigen, daß der moderne Mensch, wie überlegen er sich auch fühlen mag, auf diesem Gebiet der Erfahrung seiner eigenen Ganzheit noch ein Neuling ist. Er hat sehr lange Reifeprozesse nachzuholen, denn seine magische Persönlichkeit, das Unbewußte, muß den weit davongelaufenen, vereinsamten Intellekt wieder einholen, sich mit ihm wieder zur voll integrierten Person vereinigen.

Damit soll natürlich die Wichtigkeit und Großartigkeit der intellektuellen Entwicklung nicht in Frage gestellt, sondern lediglich auf ihre Einseitigkeit hingewiesen werden. Die Frage ist nur, wie eine solche Ganzheit zu bewerkstelligen ist. Man kann ja nicht einfach beschließen, ab sofort wieder mythisch zu denken, und die Menschheit kann und sollte auch nicht wieder dahin zurück, wo sie (möglicherweise) vor über tausend Jahren war.

Den neuen Mythos wird den Menschen niemand schenken, und man kann ihn auch nicht einfach nachlesen. Man muß ihn sich selbst erarbeiten, ihn erfahren und erleben. Diese Arbeit kann einem niemand abnehmen, und man wird sie sich schon selbst machen müssen – wenn man es will.

Was Jahresfeste mit Magie zu tun habenhttps://germanenherz.files.wordpress.com/2019/09/germanenherz-runablack.jpg

Hinsichtlich Jahresfesten und damit verbundenen magischen Ritualen kommen sehr häufig zwei Irrtümer vor. Der erste ist die Behauptung, daß der moderne Mensch den Jahreskreis und das Erntejahr eigentlich gar nicht richtig nachvollziehen könne, schließlich arbeitet er ja nicht mehr unbedingt auf dem Feld und bezieht statt dessen seine Lebensmittel aus dem Supermarkt.

Sicherlich vergißt man dadurch häufig, wo das Essen wirklich herstammt, aber auch in früheren Zeiten gab es schon genügend Menschen, die keine Felder mehr bestellten, weil sie Handwerker, Soldaten, Priester oder an Adelshöfen tätig waren und somit ihre Nahrung nicht direkt durch ihre Arbeit erlangten. Diese haben die Feste jedoch auch schon mitgefeiert – allerdings muß man zugestehen, daß oftmals der Grund dafür der war, daß man außer Arbeit so gut wie keine Freizeit hatte, und man wenigstens zu den Festen andere Menschen treffen konnte, um Erfahrungen und Neuigkeiten auszutauschen oder jemanden kennenzulernen.

Der zweite Irrtum besteht in der Annahme, alle Menschen, die Jahresfeste feierten, hätten auch Rituale durchgeführt. Dies war aber – damals wie heute – eher den spirituell lebenden Menschen vorbehalten, nicht der breiten Masse. Schon immer übernahmen dies die Priester stellvertretend für die Allgemeinheit, oder die Magier verfolgten damit ihre eigenen Ziele. Auch diese Personen hatten meist mit dem eigentlichem Jahreslauf der bäuerlichen Ernte nur wenig zu tun.

Festrituale sind durchaus magische Rituale, aber sie unterscheiden sich von gewöhnlichen magischen Ritualen dadurch, daß sie nicht an einen übergeordnete Zweck gebunden sind. Ein magisches Ritual, bei dem ein Zauber gewirkt werden soll, dient immer dem Zweck der magischen Operation und ist daher auf diesen ausgerichtet. Bei einem Festritual ist dagegen das Ritual selbst der Zweck, und es werden auch magische Kräfte angerufen, aber es wird in der Regel kein konkreter Zauber im eigentlichen Sinne gewirkt.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen, und man kann beides miteinander verbinden, aber normalerweise ist der Sinn eines Festes eben der, es zu feiern und der Zweck des Festrituals die Verbundenheit. Daher eignen sich Festrituale natürlich auch zum „Üben“ von Ritualen für den Anfänger, der sich vielleicht nicht gleich an „richtige“ magische Operationen heranwagen mag.

Das weitgehende Fehlen der Zweckgebundenheit an irgendwelche dahinter- oder darüberstehenden Ziele erschwert natürlich auch die Deutungsversuche überlieferter Traditionen, denn deuten kann man eben dann am besten, wenn irgendwelche über das Konkrete hinausgehende Zwecke unterstellt werden.

Wenn man die damaligen Menschen nach dem Grund ihrer Riten gefragt hätte, dann wären sicherlich manche Antworten gewesen, daß die Götter es so wollten oder daß auch die Vorväter jener Menschen das schon immer so gemacht haben etc. Dieser Haltung mag natürlich zum Teil auch mangelnde Reflexion zugrunde liegen, doch gibt sie ebenso wieder, daß solche Riten eben keinem Zweck mehr unterliegen, der über sie selbst hinausgeht.

Wie zum Beispiel ein Spiel keinen weiteren Zwecken unterworfen ist, so ist es auch das Festritual nicht. Und wer meint, ein Spiel wäre nur ein „Einüben der lebenswichtigen Verhaltensweisen der Erwachsenen“, der hat eben noch nie richtig gespielt. Im Ritual kann man in den völligen Freiraum der Seele gelangen, sozusagen „zwischen die Welten“, in einer eigentümlichen Wachheit eines veränderten Bewußtseins, welche die Magier als gnostische Trance bezeichnen.

Und in diesem Freiraum kann dann das Archetypische des Menschen erscheinen, kann eine tiefe innere Verbindung und Einbindung des Menschen in den universalen Rhythmus der Natur stattfinden, für manche auch zu den Göttern, die auch nur archetypische Charakterzüge des Menschen selbst verkörpern.

Eben durch das Fehlen eines übergeordneten Zweckes befreit sich der Mensch von seinen persönlichen Ansprüchen und Zielen und macht sich offen und bereit für ein Mitschwingen im großen Reigen der Natur, in dem er einfach so sein darf, wie er wirklich ist. Und es ist großartig, dieses bewußte Erleben mit Gleichgesinnten teilen zu können und gemeinsam zu feiern und sich daran zu erfreuen.

In diesem Zustand, der von außen besehen ein anderer Zustand des Bewußtseins sein mag, von „innen“ aber ein anderer Zustand der Welt ist, hat der Mensch die magische Einheit mit der Natur erreicht, und in dieser magischen Welt kann im gegenseitigen Mitschwingen auch der Natur ein anderer Impuls gegeben werden, so wie man eine riesige Glocke mit einem kleinen Stab zum Schwingen bringen kann, indem man sie im rechten Rhythmus immer wieder antippt.

So ist das Eintauchen in den Rhythmus der Natur auch ein Eintauchen in den Rhythmus der eigenen Seele und umgekehrt. Und daher sind die Jahresfeste nur sinnvoll in ihrer Geschlossenheit zu feiern. Ob man das eine oder andere Fest mehr oder weniger betont, ob man einen Zyklus von 4, 6 oder 8 Festen hat, ist dafür irrelevant.

Wichtig ist, daß ein Zyklus besteht, in dem nach Möglichkeit auch durchgehende rituelle Motive in ihren jeweiligen Veränderungen erhalten bleiben. Ein buntes Potpourri aus verschiedenen Traditionen tut es da langfristig nicht, denn der Organismus, die Natur und die Seele sind Ganzheiten, aus denen man nicht einfach Teile fort- oder unberücksichtigt lassen kann.

Durch den Lauf der Jahre kann dann auch der zyklische Lauf allen Seins erfahren werden, wird das gegenseitige Sich-Bedingen von Tod und Leben deutlich. Wenn aus den scheinbar abgestorbenen, dürren Ästen im Frühling wieder das leuchtende, frische Leben sprießt und im Herbst in seiner voll erblühten Fülle wieder in den sterbenden Moder des Waldbodens zurücksinkt, so ist dies ein Gleichnis, das keiner weiteren Erläuterung bedarf. So erfüllt sich die menschliche Sehnsucht nach Ewigkeit nicht im Warten auf eine ferne, nicht endende Zeit, sondern im völligen Eintauchen in den mythischen, zeitlosen Augenblick.

Die meisten modernen Menschen sind allem Rituellen und Zeremoniellen weitgehend entfremdet (worden). Die Jahresfeste sind ihrer ursprünglichen Inhalte überwiegend entkleidet und nur in wenigen Gegenden noch wirklich intakt. Zur Neubelebung muß man zunächst einmal darauf achten, daß man nicht einfach irgendwelche (angeblich) alten Riten nachzuahmen versucht, nur weil sie so schön alt sind und – vielleicht – von Kelten oder Germanen stammen oder von noch älteren Kulturen. Außerdem ist auch viel Unsinn darüber im Umlauf.

Ein schlichtes, selbstgemachtes Ritual, das einen wirklich innerlich berührt, ist viel sinnvoller als ein großartiges Theater, für dessen Verständnis man erst jahrelang üben muß. Nicht, daß es nicht darauf ankäme, wie ein Ritual aufgebaut und durchgeführt wird, aber die eigene Ergriffenheit ist es, die einen über die inneren Grenzen hinausträgt, nicht die geheimnisvollen Worte anderer.

So sollen auch die hier angebotenen Informationen nur als Anregungen dienen, auf die jeder seine eigenen Festrituale aufbauen kann. Solche Riten stellen dann auch eine willkommene Gelegenheit dar, die eigene Kreativität wieder zu beleben, und es spricht auch nichts gegen ziemlich ungeplante Rituale, in denen man sich ganz auf die eigene Spontaneität und Eingebung verläßt, wenn man in solchen Handlungen schon etwas zu Hause ist. Es ist immer gut, mit Symbolen sparsam umzugehen, nichts zu überladen – was man nicht versteht, lenkt nur vom Wichtigen ab. Und wenn möglich, sollte man auch Symbole und Handlungen benutzen, mit denen man wirklich etwas verbindet…..weiterlesen

Die acht Jahresfeste

Die im Folgenden aufgeführten Deutungsversuche der acht Jahresfeste und ihrer Riten basieren auf Überlieferungen, historischen Quellen, Interpretation heutiger traditioneller Bräuche, deren Auslegung durch verschiedene heidnische Strömungen und meiner eigenen Einschätzung ihrer Plausibilität. Die Ausführungen erheben also keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder gar Wissenschaftlichkeit.

Es sei jedem selbst überlassen, eine völlig andere Auffassung von seinen eigenen Festen und Ritualen zu haben und zu behalten. Die hier angesprochenen Aspekte sind nur als Anregungen für Möglichkeiten der Interpretation und des Begehens dieser Feste gedacht. Fertige Zeremonien werden hier ebensowenig vorgegeben wie vorgekaute Rituale. Geliefert wird lediglich ein mögliches Gerüst, das es selbst mit Inhalten zu füllen gilt.

Nach heidnischem Glauben ist der Jahreskreis mit dem Sonnenlauf verbunden, wobei für manche Heiden die Sonne den gehörnten Gott (männlich) und die Erde durch die Göttin (weiblich) repräsentiert wird. Im Wicca heißen der Gott Cerunnos und die Göttin Cerydwen, bei den Germanen sind es Balder oder Odin und Frigg. Diese Götter sind für die meisten aber eben nur Symbole, und für die atheistischen Heiden eben einfach Sonne und Erde.

Im Symbolismus des Jahresrades wird die Sonne zu Jul (Wintersonnenwende am 21. Dezember) in der dunkelsten Nacht des Jahres wiedergeboren. Ihre Kraft ist gering, und der Sonnengott noch ein Baby, das langsam heranwächst und von der Erde (der Göttin) mit der in ihr verbliebenen Sonnenkraft es alten Jahres genährt wird. Die Erde befindet sich als Göttin noch symbolisch in der sogenannten schwarzen Phase, wo sie als alte Frau dargestellt wird, die noch um die verstorbene Sonne trauert.

Zu Imbolc (um den 1. Februar) ist die Sonne merklich größer geworden, der Gott zum Knaben herangewachsen. Die Erde tritt als Göttin symbolisch in die sogenannte weiße Phase ein, in der sie als junges Mädchen dargestellt wird.

Zu Ostara (Tagundnachtgleiche am 21. März) ist die Sonne schon genauso stark wie die Dunkelheit. Der Gott ist zum Krieger herangereift, bekommt seine Waffen, und sein Kampf gegen die Dunkelheit beginnt sich zu seinen Gunsten zu wenden, wie man am überall sprießenden Grün des beginnenden Frühlings sieht. Zum ersten Mal begegnen sich Gott und Göttin in einem harmlosen, scheuen Werben.

Zu Beltane (um den 30. April) ist die Sonne der Dunkelheit überlegen, und der Sonnengott zum Mann ausgewachsen. Auch die Erde tritt als Göttin symbolisch in die sogenannte rote Phase ein, in der sie in der Gestalt einer fruchtbaren Frau dargestellt wird. Beide heiraten zu Beltane, vereinigen sich und zeugen eine neue Sonne (der Sonnengott zeugt sich sozusagen selbst, beziehungsweise seine nächste Inkarnation), die im Leib der Erde heranwächst.

Zu Litha (Sommersonnenwende am 21. Juni) ist die Sonne auf dem Höhepunkt ihrer Kraft und der Gott ausgewachsen. An diesem längsten Tag des Jahres triumphiert der Sonnengott über die Dunkelheit, aber er weiß, daß seine Tage gezählt sind, und indem er der Erde sein Kraft für die Ernte und das Kind gibt, wird sein Leben fortan langsam schwinden.

Zu Lughnasad (um den 31. Juli) beginnt die Erntezeit, und die Sonne brennt in dieser heißesten Zeit des Jahres für eine gute Ernte auf das Land. Der Sonnengott opfert seine Kraft und sich selbst der Erde und der Ernte und damit für die Menschen, damit diese mit der Sonnenkraft in der Erde, die in die Ernte übergeht, die dunkle Zeit des Winters überstehen können. Aber auch das im Leib der Göttin heranwachsende Sonnenkind erhält diese Kraft.

Zu Mabonad (Tagundnachtgleiche am 23. September) beginnt die Kraft der Sonne nachzulassen, und ab jetzt zeichnet sich der Sieg der Dunkelheit ab, denn die Nächte werden wieder länger als die Tage. Der Sonnengott opfert seine letzten Kräfte und sich selbst der Erde und der Ernte und bereitet sich langsam bis zum Spätherbst auf das Sterben vor. Derweil reift in der Erde (im Leib der Göttin) seine nächste Inkarnation heran und nährt sich ebenfalls von der nachlassenden Sonnenkraft.

Zu Samhain (um den 31. Oktober) stirbt die Sonne (der Sonnengott), und die dunkle Jahreshälfte beginnt. Die Erde tritt als Göttin in die sogenannte schwarze Phase ein und wird als alte Frau dargestellt, die um ihren verlorenen Sohn trauert. Damit hat sich der Jahreskreis geschlossen, und der Zyklus beginnt von Neuem, während die Sonne auf ihre Wiedergeburt zu Jul wartet.

Man kann sich darüber streiten, welches Fest das erste im Jahresrad sein soll. Allgemein geht die keltische Auffassung davon aus, daß zu Samhain das neue Jahr beginnt, daher ist es bei den Kelten auch das erste Fest. Bei den Germanen ist teilweise Jul der erste Festtag, da nun die Sonne wiedergeboren wird, teilweise aber auch erst Imbolc, da Jul noch zum alten Jahr gehört und das neue Jahr erst nach den Rauhnächten anfängt. Daß auf dieser Seite mit Samhain begonnen wird, ist nicht Ausdruck der Nähe zur keltischen Tradition, sondern liegt einfach daran, daß sich diese Zählweise einfach am häufigsten in Heidenkreisen wiederfindet. Das kann aber jeder so halten, wie er mag.

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Imbolc (Lichterfest) Namen: Imbolc, Imbolg, Kerzenfest, Lichterfest, Lichtmeß, Disenopfer, Disenblod, Disablod, Fröblót Kategorie: Vollmondfest Hauptfest, Mondfest zu Vollmond, keltisch Datum: beweglicher Feiertag am 2. Jahresvollmond (um den 1. Februar) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne ca. 15° (Mitte) im Wassermann Bedeutung im Jahresrad: Wintermitte, Beginn … Weiterlesen

Beltanefest Wahl-Burg-Nacht – “Walpurgis-Nacht” Namen: Beltane, Feuerfest, Blumenfest, Beltaine, Walpurgis, Walpurgisnacht, Hohe Maien Kategorie: Vollmondfest Hauptfest, Mondfest zu Vollmond, keltisch Datum: beweglicher Feiertag am 5. Jahresvollmond (um den 30. April, die Nacht zum 1. Mai) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne ca. 15° (Mitte) im Stier Bedeutung … Weiterlesen

Lughnasad (Schnitterfest) Namen: Lughnasad, Erntefest, Schnitterfest, Kornfest, Lughnasadh, Lammas, Haustblót Kategorie: Hauptfest, Mondfest zu Vollmond, keltisch Datum: beweglicher Feiertag am 8. Jahresvollmond (um den 31. Juli) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne ca. 15° (Mitte) im Löwen Bedeutung im Jahresrad: Mitte des Sommers, Christliche Entsprechung: … Weiterlesen

Sommersonnenwende Litha (Mittsommer) Litha Namen: Litha, Eichenfest, Mittsommer, Sommersonnenwende, Alban Heruin, Lilith Kategorie: Sonnenfest Nebenfest, Sonnenfest zur Sommersonnenwende, germanisch Datum: 21. Juni (kalendarische Schwankungen zwischen 20. und 22. sind möglich) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne 0° (Anfang) im Krebs Bedeutung im Jahresrad: Beginn … Weiterlesen

Mabonad (Herbstfest) Namen: Mabonad, Mabonadh, Mabon, Herbstfest, Weinfest, Erntefest, Herbst-Tagundnachtgleiche, Alban Elued Kategorie: Sonnenfest Nebenfest, Sonnenfest zum Herbstäquinoktium, germanisch Datum: 23. September (kalendarische Schwankungen zwischen 22. und 24. sind möglich) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne 0° (Anfang) in der Waage Bedeutung im Jahresrad: Herbstanfang … Weiterlesen

Samhain (Totenfest) Namen: Samhain, Totenfest, Ahnenfest, Ahnen- und Asenblod, Mittherbst, Third Harvest Kategorie: Neumondfest Hauptfest, Mondfest zu Neumond, keltisch Datum: beweglicher Feiertag am 11. Jahresneumond (um den 31. Oktober) Astrologischer Zeitpunkt: Sonne ca. 15° (Mitte) im Skorpion Bedeutung im Jahresrad: Herbstmitte, Beginn … Weiterlesen

21.12 – 06.01 Julfestzeit und magische Rauhnächte Julfesten Germanenherz wünscht allen Beseelten, friedliche und besinnliche Festtage. Gledelig Jul und erkenntnisreiche, magische 12 Rauhnächte. Ein gesundes neues Jahr und uns allen eine bessere Zeit!. In diesem Sinne, Heil und Segen auf all unseren Wegen. Ach ja, bevor Ich es … Weiterlesen

06.12 Wodan Ruprecht (Hruodpercht) Wodanstag Achtung Heute Nacht – Bärtiger alter Mann in auffälliger roter Kleidung versucht unschuldigen Menschen etwas in die Schuhe zu schieben!

Mit dem 6ten Jul (Dezember) beginnt die eigentliche Vorbereitungszeit auf das Julfest.
Wodan zieht durch die Orte und bringt den Kindern Geschenke, um die Wartezeit auf das Wiederkommen des Lichtes zu vertreiben. Jedoch bekommen nur die Kinder Geschenke die alte Äpfel für sein Pferd vor die Tür stellen.
Sicher finden einige das Unvorstellbar, dass Wodan der in der wilden Jagt, die Armee aus Toten anführt, plötzlich Kinder beschenkt. Aber man sollte daran denken, dass Wotan zwei Seiten hat, die eine wütende brausende des Totengottes. Aber er ist auch Gott der Dichtkunst und der Herr über die Runen. Er schenkte denn Menschen ja auch die Runen und dass er nun einmal im Jahr die Kinder beschenkt, soll daran erinnern wie er einst denn Menschen die Rune schenkte.
Wenn ein Kind geboren wird, so soll es zu seiner Namensgebung einen Julteller erhalten. Das soll ein alter Zinnteller, ein Holzteller oder ein irgend ein Teller mit Lebensbaum und Umschrift sein. Jedes Mitglied der Familie stellt diesen Julteller als Gabenteller am Wodanstage, vor den Kamin. Außerdem sollte man, wie schon erwähnt, für Sleipnir alte Äpfel vor die Tür legen.

Die Kirche setzte, da sie die jährliche Einkehr des Göttervaters mit dem weißen Barte, mit dem Einauge und dem Pelzmantel nicht hindern konnte, bald einen ihrer Heiligen, nämlich den Nikolaus an seine Stelle.

Aber in vielen Gegenden Deutschlands ist er doch der Schimmelreiter oder der Ruprecht (Hruodpercht) = der von Ruhm Strahlende, Beiname Wodans) geblieben.

Hier noch einige Argumente dafür, dass das Nikolausfest schon vor dem Christlichen Fest, als Wodansfest gefeiert wurde
Viele Symbole von Nikolaus und Wodan gleichen sich:
– Das weiße Roß
– Der Mantel
– Der lange Bart
– der Stab (Odin hält einen Speer)
– das Reiten durch die Luft
– die Geschenke, die durch den Schornstein kommen (Wodan bringt Wärme und Licht ins Haus)
– Das Buch der Weisheit (Wodan gilt als allwissend)
– die Nüsse. Diese gelten als eine Frucht Wotans. … Weiterlesen

Wintersonnenwende – Das große germanische Fest Von meinem Totoweise Blog Veröffentlicht am 21. Dezember 2012 Rauch von Holz und Harz liegt in der Luft ich atme ein den verlockenden Duft Yulezeit ist da, Yulezeit ist da Im tiefsten Winter, so einsam die Nacht die Sonne wendet und … Weiterlesen

Heidnische Ursprünge anderer Festbräuche
Die AdventszeitDie Adventszeit ist die Zeit, in der man Tag für Tag dem kürzesten Tag und der längsten Nacht des Jahres näherkommt. Die Abende sind länger, oft hat man das Gefühl, die helle Zeit des Tages gar nicht richtig wahrgenommen zu haben. Draußen ist es kalt, stürmisch und oft schon verschneit. Der Aufenthalt im Freien kostet mehr Kraft als in der restlichen Zeit des Jahres. Der Körper und auch die Psyche nähren sich von den Reserven, die man während der Zeit der Fülle angehäuft hat.

Gleichzeitig aber zählt man die Tage bis zum Julfest, der Wiedergeburt des Lichtes. In der heutigen Zeit hat die christliche Kultur dazu das Ritual des Adventskalenders geschaffen, mit dem man die Tage bis Weihnachten zählt. In früheren Zeiten zündeten die Menschen schon vor dem Julfest nach jeder Woche eine Kerze mehr an, um sich die kalte und dunkle Zeit zu versüßen, ein kleines Stück Licht schon vorher genießen zu können und um die verbleibende Zeit bis zum Fest zu messen. Aus diesem Brauch ist später der christliche Adventskranz entstanden.

Der Nikolaus
Der christliche Nikolaus war ein gleichnamiger Bischof aus Myra im Lande Lykien, an der Südküste von Kleinasien, mit dem 6. Dezember als Todes- und Namenstag. Um ihn spann die Kirche wieder ihr altes Konzept, auf dem ihre ganze unnatürliche Weltanschauung beruht, nämlich die „Gehorsam-Guten“ zu belohnen (hier mit materialistischen Geschenken) und die „bösen Sünder“ zu bestrafen (hier mit der Rute durch Knecht Ruprecht).

Ruprecht ist aber ein verballhornter Name des ursprünglichen Hruodhpercht, Hruodprecht oder Hruod Percht (altnordisch: Ruhmglänzender, ruhmreicher Percht), und das ist niemand geringerer als Odin beziehungsweise Wotan selbst. Er galt als der Lenker der Schlachten, des Schicksals, der Fruchtbarkeit und der Winde.

Odin schritt als Wanderer über die Erde zur Julzeit (Weihnachtszeit) und brauste mit seinem Gefolge durch den Himmel. Er kam mit seinem achtbeinigen Schimmel Sleipnir zu den Menschen, und nach alter Sitte stellte man ihm Stiefel mit Hafer für sein Pferd vor die Tür. Er belohnte die Menschen dann mit Nüssen und verjüngenden Äpfeln von Iduna (Göttin des Lebens, des Frühlings und der Fruchtbarkeit) als Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit.

Hruodhpercht hatte auch immer den Lebenszweig (Haselnußrute) mit Runen bei sich, und schlug damit leicht auf die Menschen und Vieh, um ihnen Fruchtbarkeit und neugeborenes Leben zu schenken. Der Lebens-Zweig Odins wurde zur Rute Knecht Ruprechts („Knecht“ ist schon ein Witz für sich; der Göttervater Odin in einer einem christlichen Bischof untergeordneten Stellung?) und wurde zum Werkzeug zur Bestrafung der Sündigen umfunktioniert und somit durch die Christen vollkommen seinem Sinn entfremdet.

Die Christen redeten den durch Feuer und Schwert, Zwang und Mord abwehrarm gemachten Völkern ein, Odin wäre ein böser Geist, der heimatlos durch die Berge und Wälder schweife. Sie versuchten, an Odins Stelle den Reiter Sankt Martin zu setzen, und als dies nicht fruchtete, begannen sie ihn durch den Nikolaus zu ersetzen.

Je mehr im Volk die Erinnerung an den Himmelsalten, an Odin, verblaßte, um so sichtbarer trat der „gute Nikolaus“ als Kinderfreund in Erscheinung. Zur Erinnerung an die bösen Geister aus der „wilden Jagd“ wird der christliche Nikolaus oft von „Knecht Ruprecht“ oder „Krampus“ begleitet. Mit dem guten Klaus, der einst in der Schweiz den Weihnachtsbaum brachte, zieht der böse Klaus oder Schmutzli, geschwärzt und lärmend. Wie in Kärnten der christliche Nikolaus von der Habergeiß begleitet wird, zog in Pommern mit dem Ruprecht der Klapperbock und in Schweden mit den Sternknaben der Julbock.

Im Brauchtum der Ahnen war Odin jedoch nie der „schwarze Mann“ (und erst recht kein Knecht), sondern ein Helfer der Eltern, welcher den Kindern Geschenke und mit dem symbolischen Schlag mit der Lebensrute Heil für das kommende Jahr brachte. Odin wurde in diesem Zusammenhang auch Jolmir genannt, im Bezug auf Jul. Desweiteren ist überliefert, daß er in seinem Sack die toten Seelen sammelte und zu Hel in die Unterwelt brachte.

Magische Nächte. Die 12 Rauhnächte Die Rauhnächte – Die 12 Rauhnächte oder Zwölfnächte am Ende des Jahres und die mit ihnen verknüpften Mysterien gehen bis in die Antike zurück. Sie haben sowohl römische als auch germanische und sogar indische, japanische und chinesische Wurzeln, und auch heute noch finden sie vielerorts im Brauchtum Beachtung. Nach uralten Überlieferungen suchen zu dieser Zeit die Seelen der Toten die Lebenden auf. Die Rauhnächte sind eine Zeit der Wiederkehr der Seelen und des Erscheinens von Geistern.

In der mithräisch-phrygischen Religion der Antike (u.a. in Rom) gab es nachweislich eine Festzeit von zwölf Tagen oder Nächten, die auch den Iranern heilig waren. Es wird auch berichtet, daß Mithras mit den Seelen seiner Glaubenskrieger in dieser Zeit in wildem Zuge über die Erde jage, womit einmal mehr eine Parallele zur altgermanischen Tradition festgestellt wäre.

Zustandegekommen sind die Rauhnächte aufgrund der Diskrepanz zwischen dem Sonnenjahr und dem Mondjahr. Ein Mondmonat, also die Mondphasen von Neumond zu Neumond dauert ca. 29,5 Tage. 12 Mondmonate ergeben somit genau 354 Tage für das Mondjahr. Das Sonnenjahr von Wintersonnenwende zu Wintersonnenwende dauert aber bekanntermaßen ca. 365,25 Tage. Es verbleibt eine Differenz von 11 Tagen und damit 12 Nächten.

Es überrascht kaum, daß mehrere indogermanische Völker das lunare Jahr dem solaren vorzogen, denn schließlich hatte der Mond ursprünglich zur Zwölfteilung des Jahres Anlaß gegeben. Weil sich Germanen, Kelten und Inder eben am Mondkalender orientierten, war diese „Ausgleichszeit“ zwischen Sonnen- und Mondjahr eine irgendwie „zeitlose Zeit“. Sie kam im Anschluß an die Wintersonnenwende und lag somit „zwischen den Jahren“, ein Ausdruck, der auch heute noch geläufig ist.

Die Rauhnächte gelten als eine magische, bedrohliche und besonders wilde Zeit. Auch hier ist die „Weltendecke“ wieder dünn, und allerlei Dämonen und Geister treiben sich herum. Odin und sein Gefolge rauschen als „wilde Jagd“ durch die Lüfte. Dem Geschehen in diesen Nächten kommt größere Bedeutung zu, und vielerorts gilt es als Orakel für das kommende Jahr, denn jede Nacht steht symbolisch für einen Monat des Folgejahres. Erst nach den Rauhnächten begann für viele Germanen das neue Jahr, welches in der Nacht der Wintersonnenwende endete, wahrlich eine „zeitlose Zeit“.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen über Beginn und Ende der Rauhnächte. Welcher man folgt, ist wohl Geschmackssache, allerdings könnten dann die Monatsorakel ein wenig verschoben sein. Die altgermanische Auffassung geht davon aus, daß die Rauhnächte mit der Nacht nach dem Julfest (Wintersonnenwende) beginnen. Jul ist die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, demnach wäre die erste Rauhnacht vom 22. auf den 23. Dezember und die zwölfte in der Nacht vom 2. auf den 3. Januar.

Die christliche Auffassung läßt die Rauhnächte weitgehend natürlich erst nach dem heiligen Abend beginnen. Dieser ist bekanntlich die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, danach wäre die erste Rauhnacht die Nacht vom 25. auf den 26. Dezember und die zwölfte vom 5. auf den 6. Januar, den Dreikönigstag.

Eine neugermanische Auffassung verlängert, vermutlich an das Christentum angelehnt, einfach das Julfest auf vier Nächte vom 21. auf den 25. Dezember und zieht somit, was die Daten der Rauhnächte angeht, mit dem Christentum gleich.

Diese neugermanische Auffassung ist heute zwar sehr häufig anzutreffen und findet sich in vielen Bräuchen datumsmäßig wieder, entspricht in dieser christianisierten Form aber wohl nicht mehr dem ursprünglichen Sinngehalt. Sie stimmt auch nicht mehr mit dem Mondkalender überein, denn der 21. Dezember (Jul) ist der 355. Tag im gregorianischen Kalender, im germanischen fängt das neue Jahr aber nach den Rauhnächten am 3. Januar an, also wäre es hier der 353. Tag, beziehungsweise 354. Tag in einem Schaltjahr, was genau dem Mondkalender entspräche. Bei der neugermanischen Auffassung kommt dies nicht hin, dort wäre Jul am 350. beziehungsweise 351 Tag nach Jahresbeginn.

Schon diese Berechnung widerlegt die Behauptung, daß die Festzeit der Rauhnächte aus dem Abstand zwischen Weihnachten und Dreikönig hervorgegangen sei. Dazu kommt, daß die gleiche altgermanische Festfrist bei anderen indogermanischen Völkern, bei Indern, Iranern, Griechen und Römern, mit ähnlichem Gehalt aus vorchristlicher Zeit bezeugt ist

Rauhnächte: Fest: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
altgerman.: Jul 21./22. 22./23. 23./24. 24./25. 25./26. 26./27. 27./28. 28./29. 29./30. 30./31. 31./01. 01./02. 02./03.
christlich:. Weihnachten 24./25. 25./26. 26./27. 27./28. 28./29. 29./30. 30./31. 31./01. 01./02. 02./03. 03./04. 04./05. 05./06.
neugerman.: Jul 21. – 25. 25./26. 26./27. 27./28. 28./29. 29./30. 30./31. 31./01. 01./02. 02./03. 03./04. 04./05. 05./06.

Die namentliche Bedeutung der Rauhnächte soll einer Theorie zufolge von „rauh“ kommen und auf das althochdeutsche „ruh“ (rauh, grob, haarig, ungezähmt) zurückgehen, welches mit den verbreiteten wilden, pelzverhüllten Masken der Perchten zusammenhänge. Für wahrscheinlicher als dies und auch als den Bezug auf Rauhreif halten Etymologen allerdings, daß sich das Wort von „Rauch“ (althochdeutsch: Rauh) ableitet. Das läßt sich dadurch belegen, daß es in diesen „Rauchnächten“ eben Brauch war, Haus und Ställe zu beräuchern, um diese zu reinigen und Geister und Dämonen fernzuhalten.

Nach anderer Auslegung, insbesondere in der Alpenregion, hat der christliche Volksglaube die Rauhnächte auf vier reduziert, nämlich am 21. Dezember (Thomasnacht), 24. Dezember (Heiligabend), 31. Dezember (Silvester) und 5. Januar (Perchtennacht). Dabei gelten diese abwechselnd als magere und fette Rauhnächte. Ein altes regionales Sprichwort besagte: „Rauhnacht san vier, zwoa foast und zwoa dürr.“ Die Thomasnacht und die Silvesternacht galten als die mageren Rauhnächte (dürr) mit bösen Geistern und die Weihnachts- und Dreikönigsnacht als die fetten (foasten) mit guten Geistern.

Um die Rauhnächte hat sich im Volk allerlei Aberglauben angesammelt. Man glaubte, Tiere könnten reden. Wäsche durfte nicht über Nacht hängen bleiben. Dem Geschehen in diesen Nächten kam größte Bedeutung zu, denn ihnen wurde eine geheimnisvolle Bedeutung für die Zukunft zugewiesen. In Los- und Orakelbräuchen dachte man, in die Zukunft zu blicken, so sollte jede der 12 Nächte etwas über den entsprechenden Monat des nächsten Jahres verraten können, besonders die Träume in diesen Nächten. Der Glaube, daß das Wetter dieser 12 Nächte ein Abbild der folgenden 12 Monate sei, findet meteorologisch allerdings keine Stütze.

In den zwölf Nächten wurde kein Garn gesponnen, weil man glaubte, daß sonst Hel (Frau Holle) käme und das Garn verunreinige oder weil man Zank und Ungeziefer in das Haus zu spinnen meinte. Aus alter Zeit wird berichtet, daß die Mädchen bedacht waren, bis dahin allen Flachs vom Rocken abzuspinnen und die Stuben in Ordnung zu bringen. War ein Rocken nicht abgesponnen, so verwirrte die Perchta allen Flachs. Traf sie aber gar um diese Zeit die Spinnerinnen bei der Arbeit an, so gab es eine harte Strafe.

Man sollte in den Rauhnächten nicht dreschen, sonst verdürbe das Getreide, so weit man den Schall hörte. Man sollte außerdem nicht aus einem unverdeckten Brunnen trinken. Auch fürchtete man, daß die Hühner das ganze Jahr über keine Eier legen würden.

An diesem letzten Abend im Jahre sollte selbst Putzen und Fegen unterbleiben wie auch das Backen, damit alles Unheil von Haus und Hof, sowie allen Bewohnern fernblieb. In manchen Gegenden hütete man sich davor, Hülsenfrüchte zu essen, weil man sonst Geschwüre zu bekommen glaubte. Mancherorts war es Sitte, in den zwölf Nächten in den Garten zu gehen, an allen Obstbäumen zu rütteln und ihnen zuzurufen: „Bäumchen, schlaf nicht, Frau Hel (oder Holle) kommt!“

Persönliche Orakel wurden befragt, ein Brauch, der sich im Bleigießen zu Silvester erhalten hat. Spenden an Heischende (zum Beispiel Sternsinger und Müllabfuhr) sollten das Glück bewahren. Durch Räuchern und durch geweihte „Maulgaben“ für das Vieh sollte Unheil von Haus und Hof abgewehrt werden. Die erscheinenden wiederkehrenden Seelen und Geister (Überbleibsel der „wilden Jagd“) wurden bewirtet oder durch Räuchern, Lärmen oder Kreuzeszeichen abgewehrt.

An diesen Abenden durchräucherte ein Priester oder der Hausherr oder die Hausfrau nach dem Abendläuten alle Räume des Hauses und die Ställe mit geweihten Kräutern oder Weihrauch und besprengte sie mit Weihwasser. Durch diese Segnung glaubte man, Geister und Dämonen abzuwehren.

Dieses Räuchern war früher in weiten Teilen Süddeutschlands und Tirols üblich, ist heute jedoch nur noch einzeln bekannt. In eine Pfanne oder einem anderen Behälter wird Glut aus dem Herd gegeben. Auf die Glut legt man Weihrauch, Teile des am Palmsonntag geweihten Palmbesens oder andere geweihte Kräuter. Unter Gebet zog man mit der Pfanne durch das Haus. Hinter dem Vorbeter mit der Rauchpfanne segnet eine zweite Person mit Weihwasser jedes Zimmer. Es bedeutet Unglück oder den Tod, wenn ein Familienmitglied beim Räuchern fehlt. Die Glutreste werden üblicherweise ins Feuer geworfen.

In manchen Gegenden von Süd- und Osttirol wird über den Rauch eine Kopfbedeckung (Hut, Mütze Kopftuch) gehalten und dann aufgesetzt. Man glaubt, daß man dadurch unterm Jahr vor Kopfschmerzen sicher sei.

In den Rauhnächten bleibt für die Heiden das Jahresrad stehen. Auch für die Germanen stand die Sonne in der Zeit nach der Wintersonnenwende zwölf Tage lang still. Altes ist noch nicht ganz gegangen, das Neue ist noch nicht stark genug. Die Kräfte, die das Rad des Jahres antreiben, manifestieren sich in dieser Zeit. Alles wird durcheinander gewirbelt. Jetzt sind die Nächte am längsten, hoch im Norden herrscht gar die Polarnacht mit völliger Dunkelheit. Dies ist die Wolfszeit der Edda, in der die Sonne schwarz wird. Daher der Volksglaube, man dürfe in den „Zwölften“ den „Wolf“ nicht beim Namen nennen.

Die Nächte galten als Los- und Orakelnächte, über denen ein geheimnisvoller Zauber liegt, eine Zeit der runenlauschenden und orakelforschenden Nächte, in der zugleich ein heftiger Kampf zwischen den todbringenden Mächten der Finsternis und den belebenden Kräften des Lichtes tobt. Auch die Menschen sind in dieser Zeit besonders empfindsam, genau wie das kleine Lichtfünklein, das sich gerade erst entfaltet hat und noch besonderen Schutz benötigt.

Es sind die Nächte Odins, der obersten Gottheit, die erfüllt waren vom Brausen des Sturmwindes, vom Bellen der Hunde, Wiehern der Rösser und Wehklagen der Walküren, eine Zeit, in der jede Tätigkeit ruhen mußte. Es durfte kein Recht gesprochen, kein Wasser aus dem Brunnen geholt und keine Kuh gemolken werden. Mit dem Verabreichen des Gildebrotes (Gilde von altgermanisch „gield“ oder „gildi“, was opferbereite Brüderschaft bedeutet) versuchte man, die himmlischen Mächte zu versöhnen und die Angst zu überwinden, weiterhin der Kälte und Finsternis ausgeliefert zu sein.

Man glaubte, daß Odin in dieser Zeit allen Totenseelen, bösen Geistern und Dämonen Ausgang gewährte. Mit Weihrauch mußten diese wieder aus den Häusern vertrieben werden. Vielerorts wurden und werden in dieser Jahreszeit lärmende Umzüge mit fratzenhaften Masken veranstaltet, womit man den Dämonen das Fürchten lernen will. Ein Überbleibsel davon sind die Perchtennacht (siehe Perchtenfest) und der Karneval.

Die Wilde Jagd oder das Wilde Heer entspringt dem germanischen Glauben, daß der einäugige Odin beziehungsweise Wotan mit seinem geisterhaften Gefolge zwischen den Jahren durch die Lüfte reitet. Er wird manchmal von seiner Gattin Frigg beleitet. Frigg wurde auch Frick, im Harz Frau Harke, in Thüringen Frau Holle und in Süddeutschland Frau Berchta genannt, obwohl die letzten beiden mit Hel und nicht mit Frigg identifiziert werden.

Die Wilde Jagd wird auch von zahlreichen Tieren begleitet, unter anderem auch Odins Wölfe und Raben, aber auch die anderen Geister besitzen allerlei Tierfüße. Als angeblicher Beweis dient die sogenannte „Kuhtrittmuschel“. Diese bis zu 20 Zentimeter große Muschel aus dem späten Erdaltertum, welche u.a. auf dem Dachstein-Plateau in Österreich häufig gefunden wird, hat einen herzförmigen Querschnitt und erinnert an die Trittspuren von Rindern.

Als eine weitere Form des Fußabdruckes von Alben, Druden, Kobolden und anderen Geistern galt der fünfzackige Drudenfuß. Dieser ist auf versteinerte Stachelhäuter (Seeigel, Seesterne usw.) zurückzuführen. Das Skelett dieser Tiere ist fünfstrahlig symmetrisch, und das ist so ungewöhnlich, daß ihnen magische Bedeutung zugemessen wurde. Deshalb hat man fossile Seeigel schon in der Bronzezeit als magische Grabbeigaben verwendet.

Eine seltene muschelähnliche Tiergruppe, die Brachiopoden, erinnern in ihrer Form an Vögel. Man nannte sie früher auch „Heilig-Geist-Steine“. Die Ammoniten waren mit den heutigen Tintenfischen verwandt. Sie trugen schneckenähnliche Schalen und sind vor ca. 65 Millionen Jahren gleichzeitig mit den Sauriern ausgestorben. Man hielt sie lange Zeit für versteinerte Schlangen. Da manche fossile Überreste ungewöhnlich groß waren, wucherten in der Folge allerlei Drachengeschichten. So wurden Ammoniten, versteinerte Korallen sowie Knochen des Höhlenbären mit Drachen in Verbindung gebracht. Fossile Haizähne galten als Drachenzähne oder Drachenzungen.

Die Seelen der Verstorbenen, ferner Schweine, Hasen und andere Tiere sollen in diesen zwölf Tagen das Gefolge der wilden Horde bilden. Dem Heer von 432.000 Geistern eilen 24 schwarze Hunde bellend voraus. Das Geisterheer braust nachts mit Jagdrufen und Hundegebell durch die Luft.

Als Anführer des Totenheeres rast Odin als wilder Jäger (hier auch Woutan, Wode, Heiljäger, Hackelbernt, Herne etc. genannt) mit bedrohlicher Wildheit und Aggressivität auf seinem Schimmel Sleipnir durch die Lüfte. Meistens zeigt er sich bei dieser Gelegenheit zu Pferde in Hut und Mantel. Nur wer sich auf die Erde wirft und sich festklammert, wird von der Gewalt des wütenden Heeres nicht mitgerissen. Vermutlich haben deshalb die alten Germanen die Gräber ihrer Toten mit schweren Steinen bedeckt, damit die Seelen der Verstorbenen ihre Ruhe finden und von der wilden Hatz des Totenheeres nicht mitgerissen werden können. Sobald der Sturm vorüber ist, zieht sich der Sage nach das Wütende Heer zum Gelage in die Berge zurück.

Frau Holle, die mit Freyja, Frigga oder am wahrscheinlichsten mit Perchta oder Hel identifiziert werden kann, ist Schutzpatronin dieser Tage. Sie mag es normalerweise nicht, wenn jemand faul oder unnütz in den Tag hinein lebt, sie ist sehr streng und achtet darauf, daß jeder seiner Bestimmung gemäß lebt und sich entwickelt. Nur in diesen zwölf Tagen erlaubt Frau Holle, daß man sich ausruht und ganz auf sein Inneres und Wesentliches besinnt. Sie schätzt es auch durchaus, wenn man ihr kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten macht. Vielleicht erweist sie sich dann im kommenden Jahr gnädig und erfüllt so manchen tief ersehnten Wunsch.

Um diese Zeit sollten die Menschen ja nicht den Unwillen der Geister erregen. Die Arbeit hatte jetzt zu ruhen, und die Menschen sollten Rückschau halten auf das vergangene Jahr und sich auf das neue vorbereiten, um es würdig zu empfangen.

Das Räuchern in den Rauhnächten ist ein uralter Brauch, der sich bis heute in vielen Gebieten erhalten hat. In eine Pfanne oder einem anderen Behälter wird Glut aus dem Herd gegeben. Auf die Glut legt man Weihrauch und geweihte Kräuter. In manchen Gegenden (Süd- und Osttirol) wird über den Rauch eine Kopfbedeckung (Hut, Mütze) gehalten und dann aufgesetzt. Man glaubt, daß man dadurch im kommenden Jahr vor Kopfschmerzen sicher sei. Unter Gebet zieht man mit der Pfanne durch das Haus. Hinter dem Vorbeter mit der Rauchpfanne segnet eine zweite Person mit Weihwasser jedes Zimmer. Es bedeutet Unglück oder den Tod, wenn ein Familienmitglied beim Räuchern fehlt. Die Glutreste werden üblicherweise ins Feuer geworfen.

In den Rauhnächten entscheidet sich nach germanischem Mythos das Geschick allen Lebens auf Erden, darum boten die Menschen alles auf, um dem werdenden Licht zu Hilfe zu kommen. Mit auserlesenen Räucherkräutern, Fichtenharz und Weihrauch sollte alles Böse vertrieben werden. Der alte Volksglaube hielt überhaupt daran fest, daß es in den 12 Nächten „umgeht“, daß böse Geister und ganz allgemein die „Mächte der Finsternis“ in dieser lichtarmen und darum gefährlichen Zeit ihr Unwesen treiben.

Zu Jul beziehungsweise Weihnachten läßt man alles hinter sich, was nicht mehr zu einem gehört. In den Rauhnächten beziehungsweise zu Silvester werden gute Vorsätze für das nächste Jahr gemacht. Symbolisch nehmen die „Geister“ der Rauhnächte alles mit, was die Menschen „über Bord“ geworfen haben.  Weiterlesen

Am 31. Dezember feiert ihr Papst Silvester seinen Gedenktag.Silvester – Silvester ist der 31. Dezember. Es ist der christliche Festtag und Todestag des heiliggesprochenen, gleichnamigen Papstes Silvester I. (314 bis 335), der in Süd- und Ost-Tirol als Viehheiliger gilt (deshalb auch lokale Wall- und Schlittenfahrten). Der Name „Silvester“ bedeutet „der Waldbewohner“, vom lateinischen Adjektiv „silvestris“ (bewaldet), abgelöeitet von „silva“ (Wald).

Silvester bildet durch die Silvester- oder Neujahrsnacht mit Neujahr weitgehend eine Einheit und wird nach dem gregorianischen Kalender durch die „Zeitenwende“ vom alten zum neuen Jahr bestimmt.

Dieser Abend spielt als eine der Rauhnächte (auch nach der Auffassung von nur vier Rauhnächten) für Orakel- und zukunftsweisende Bräuche als Lostag eine wichtige Rolle. Mitternächtliches Bleigießen sowie Glück- und Segenswünsche verweisen auf das kommende Jahr. Der Brauch des Bleigießens ist ein Überbleibsel der vielfältigen Rauhnachtorakel, herabgewürdigt zu einem belustigenden Zeitfüller für die Silvesternacht.

Von den Alemannen im 8. Jahrhundert und von den Westgermanen sogar noch im 11. Jahrhundert heißt es, daß sie in der Neujahrsnacht, umgürtet mit einem Schwert, auf die Dächer stiegen, um zu erkunden, was das kommende Jahr bringen werde.

Mit jedem Tag, an dem die Sonne wieder ihr Licht und ihre schützende Wärme verbreitet, beginnt auch der Mensch, sich auf das Neue vorzubereiten. Aus diesem Gefühl heraus sind auch die Silvesterbräuche entstanden, bei denen man sich so viel Neues für die nächste Zeit vornimmt und gute Vorsätze formuliert. Es ist ein Neubeginn, denn ein neuer Lichtzyklus beginnt.

Ein gutes „Neues Jahr“ verheißen zudem die kleinen, oft eßbaren Glücksbringer, die man sich schenkt, sowie bestimmte Speisen aus Schweinefleisch. Silvester besitzt eine ausgeprägte Festtradition. Das Feuerwerk ist ursprünglich der geistervertreibende Brauch des Perchtenfestes, wurde aber irgendwann auf den letzten Tag im gregorianischen Kalender vorverlegt.

Kirchlicherseits ist ein Erlaß überliefert, demzufolge die Priester angewiesen wurden, bei der Beichte die Frage zu stellen, ob in der Neujahrsnacht etwa nach heidnischer Sitte der Holda oder Holle ein Opfertisch angerichtet worden sei, oder ob man die Weiber geheißen habe, aus einem Feuer die Zukunft zu ergründen.

Übrigens ist die Schreibweise „Sylvester“ für den 31. Dezember falsch – egal ob nach alter oder neuer Rechtschreibreform. Mit „Y“ werden nur Personennamen geschrieben (beispielsweise Sylvester Stallone oder Sylvester und Tweety). … Weiterlesen

Das Perchtenfestimages (13)
Die Perchten, von „peraht“ (althochdeutsch: hell, glänzend), sind im Brauchtum weibliche Masken- und Sagengestalten, die am Ende der Rauhnächte in verschiedenen Regionen in Erscheinung treten. Die Percht gilt als Schicksalsfrau und als Seelenbegleiterin, sie übt Kontrolle aus, achtet auf Ordnung und straft. In dieser Funktion erscheint sie zum Jahreswechsel bereits in der Antike. Die Perchta oder Berchta ist eigentlich Frau Holle und damit die germanische Göttin Hel, trägt aber auch Züge der germanischen Göttinnen Freyja und Frigg. Neben Frau Holle kennt man sie außerdem noch als Frau Harke, Frau Stampa, Frau Gode oder Frau Wode.

Ebenso ist sie die aus der Ostmark und anderen Gebieten bekannte Gaben bringende „Budelmutter“ oder „Lutzelfrau“, die allein, oft aber auch in Begleitung gegensätzlicher Gestalten, die Menschen aufsucht. In Franken kennt man die Eisenberta. Auch die heilige Barbara bringt an ihrem Kalendertag den Kindern Geschenke. Sie ist an die Stelle einer der drei Perchten getreten, wie die Luzia, auf die der Name „Lutzelfrau“ hinweist.

Das Mittelalter sieht in der „domina berchta“ (lat.: Herrin Berchta) eine Allegorie der Sünde (Prunksucht). Das Perchtenlaufen und -springen wurde zum folkloristischen Schaubrauch. Dabei werden geschnitzte groteske Masken getragen, die zum Vertreiben dämonischer Mächte erforderlich sind. Dies soll dazu dienen, um die Erde zum Leben zu erwecken, damit sie fruchtbar und ertragreich sei.

Das Perchtenfest findet am Abend des 2. Januar statt. Man feiert das Ende der Rauhnächte und die Vertreibung des Winters. Bei den Germanen war es der Beginn des neuen Jahres (Neujahr war der 3. Januar, doch ein Tag begann bei ihnen immer mit dem Vorabend). Festsymbole sind Fackeln, Rasseln, Trommeln und Masken. Die christliche Entsprechung ist neben Silvester hauptsächlich Heilige Drei Könige beziehungsweise die Nacht vom 5. auf den 6. Januar, wohin dieser Festtermin durch die christliche Verschiebung der Rauhnächte verlegt worden ist.

Dieses Fest gehört nicht direkt zu den heidnischen Festen des Jahresrades, ist aber dennoch ein Feiertag. Es ist das Ende der Mittwinterfeste und damit auch die letzte und das Ende der Rauhnächte. Die als Hexen maskierten Perchten laufen durch die Nacht und machen Lärm, um die letzten Reste des Winters zu vertreiben. Man begrüßt das neue Jahr und den hereinbrechenden Frühling.

Der letzte Julschmuck wird abgeräumt, die Zeit des Feierns ist vorbei, und die Arbeit wird wieder aufgenommen. Das junge Mädchen beziehungsweise der Knabe erhalten nach altem keltischen Brauch im Alter zwischen 12 und 14 Jahren ihren Erwachsenenstatus. Auch die junge Sonne (als Sonnengott) erhält nun ihren magischen Namen, ihre Waffen, sowie ihren Auftrag in der Welt.

In der Perchtennacht wird die Macht der Rauhnächte, der wilden Jagd und des Winters gebrochen. Es ist die Nacht, in denen man das Böse und die Unholde endgültig ausräuchert und schließlich mit geweihter Kerze bannt. Darum geht der Bauer mit der Bäuerin in der Perchtennacht (heute in der Nacht vor den Heiligen drei Königen) in Süddeutschland und Österreich nochmals räuchernd und geweihte Kerzen brennend durch das Haus.

Der Perchtenabend wird in manchen Gegenden mit Maskenumzügen begangen, den bekannten oberbayerischen Perchtenläufen, die aus heidnischer Tradition stammen und eine volkstümliche Darstellung der „wilden Jagd“ sind. Dieses auch heute bedeutendste Rauhnachtsbrauchtum findet meist in der letzten Rauhnacht, am „Öberschten“, statt. „Öberscht“ (der Oberste) bezeichnet dabei in der verchristlichten Rauhnachtszeit die Nacht vom 5. auf den 6. Januar, während bei den Germanen natürlich der Abend des 2. Januar als Perchtenfest galt.

Dabei ziehen 12 häßliche (das alte Jahr) und 12 schöne (das neue Jahr) Perchten mit. Am Vorabend zum „Öberschten“ nun ziehen die „schiachen“ (häßlichen) Perchten durch Dorf und Flur. Ursprünglich handelte es sich dabei um zwölf Burschen, die in dunkle Felle und Vermummungen gekleidet waren und altüberlieferte, kunstvoll geschnitzte Holzmasken trugen. Eine Anzahl vermummter Gestalten folgte ihnen im geisterhaft flackernden Licht von Fackeln und Windlichtern, während Trommeln und Kuhglocken dröhnten und Peitschen knallten.

Offensichtlich versinnbildlichte das Perchtenlaufen das ewige Naturgeschehen der Ablösung des alten Jahres durch das neue, zumal anderntags die „schönen“ Perchten, im Gefolge häufig die gefesselten „schiachen“ Perchten der vergangenen Nacht, durch die Dörfer zogen. Die vielen und mannigfaltigen Volksgebräuche, besonders die Maskentänze, die verschiedenen Vermummungen, die Austreibungen von Tier- und Teufelsgestalten bedeuteten ursprünglich nichts anderes als den Sieg der Lichtkräfte, denen das Dämonenheer weichen muß.

Durch Lärmen und Rufen suchte man dies zu erreichen. Noch heute erinnern in manchen ländlichen Gegenden Umzüge mit Peitschenknallen und Böllerschießen oder das sogenannte Schreckläuten der Kirchenglocken an diesen alten Glauben vom Nutzen des „Heidenlärms“. Auch der Brauch des Silvesterfeuerwerks rührt hier her.

Die christliche Tradition ersetzte das Perchtenlaufen durch Beweihräucherung oder Weihwasserbesprengung, um die Erde zum Leben zu erwecken und sie fruchtbar und ertragreich werden zu lassen. Den lärmenden Perchtenläufen setzte das Christentum im Mittelalter auch die Dreikönigsaufzüge entgegen und in neuerer Zeit kam das Dreikönigssingen hinzu. Allerdings sind die Heiligen Dreikönige in Europa auch heidnischen Ursprungs, denn damit waren früher die drei Schöpfungsgötter Odin, Hönir und Loki gemeint, welche von der Kirche mit den drei Weisen aus dem Morgenland übertüncht wurden.

Das süddeutsche „Christkindl“, das durch ein erwachsenes Mädchen dargestellt wird und in weiblicher Gewandung umherzieht, wirkt auf den ersten Blick befremdend. Diese nach dem christlichen Dogma völlig unerklärliche Gestalt versteht man sofort als christlich verbrämtes Gegenstück der Frau Perchta.

Wie im Elsaß das weibliche Christkind, so bringt in Schweden Luzia am 13. Dezember mit einem Kranz brennender Kerzen im Haar allerlei Gaben, was sehr an die Brigid des Imbolc-Festes erinnert. Dies hat seinen Ursprung in der germanischen Auffassung von der Frau als Lichtträgerin, als Gebärerin des neuen Lebens. Der Begleiter des Lichtkindes ist in Schweden Hans Trapp, in ein Fell gekleidet und mit Rute und klirrender Kette ausgerüstet. Luzia selbst trat in Deutschböhmen als Ziege auf („Eisenberta“) und in Mittelfranken als Kuh.

Am 4. Dezember verteilt die eilige Barbara Geschenke an die Kinder. Auch sie ist eine Verchristlichung der Berchta. Katharina, Barbara und Luzia sind als „die drei heiligen Frauen“ in der Volksmeinung an die Stelle der drei Perchten getreten, und man hat sogar nach dem alten germanischen, ja indogermanischen Mondkalender, welcher der Sonnenrechnung vorausging, ihre Tage festgelegt. Der Tag der heiligen Katharina ist der 25. November. Neun Tage später folgte der Tag der heiligen Barbara, und nach abermals neun Tagen der der Luzia.

Auch das am Weihnachtstage erscheinende „Christkind“ ist eine der schwedischen Luzia ähnelnde Erscheinung. Es steckt die Lichter am Weihnachtsbaum an und bringt die Geschenke. Diese weibliche Gestalt kann nicht mit Jesus Christus in Einklang gebracht werden. Es ist darin vielmehr die weibliche Göttergestalt aus germanischer Zeit zu sehen, die man Berchta (Berta), d.h. „die Leuchtende“ nannte. Der Name Luzia ist aber nichts anderes als die lateinische Übersetzung für „die Leuchtende“. Das zeitlich verschiedene Auftreten der beiden Gestalten ist lediglich in der Verschiedenheit der Zeitrechnung begründet. Im Mittelalter war in Schweden der 13. Dezember der Wintersonnenwendtag, der Brauch ist also ein Sonnwendbrauch.

Während in Bayern einst drei Perchten auf ihrer nächtlichen Wanderung in jedem Hofe Gaben empfingen, gesellt sich in Kärnten zu den drei schönen Perchten eine vierte, „schiache“ (häßliche). Der Mondkalender umfasst drei Wochen von je neun Nächten und danach die drei dunklen Nächte der Neumondzeit, daher ist den drei Wochen je eine schöne Perchta, der dunklen Zeit des Mondlaufs aber eine vierte, häßliche und böse Perchta zugeordnet. Eine von den drei Schönen kehrt in jedem Hause den Boden. Man findet sie in einem schlesischen Weihnachtsspiel als dort unverstandenes „Kehrweibel“ in Gesellschaft eines abermals weiblichen „Christkindes“ wieder.

An Stelle des Schimmelreiters (ursprünglich Odin mit Sleipnir), der oftmals die Gaben bringt, und für dessen Roß die Kinder Hafer auslegen, wird hier und da nur der weiße Schimmel als Spender der Geschenke erwartet, in Nordböhmen das goldene Rößlein, manches Mal auch der goldene Wagen.

Thema Mythologie und Sagenhaftes aus dem hohen NordenDie Mythologie (von altgr. μυθολογια mythologia; zusammengesetzt aus μυθοι mythoi „Geschichten“ und λέγειν legein „erzählen“) bezeichnet die Lehre der gesamten Mythen eines Volkes und behandelt als ihren eigentlichen Gegenstand die aus der vorgeschichtlichen, d. h. vorliterarischen Zeit überlieferten Erzählungen, in … Weiterlesen

19 Gedanken zu „Der Jahreskreis und Jahreskreisfeste

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