Sinnbild für Treue und Beständigkeit

Spielen Treue und Beständigkeit in unserer heutigen Zeit überhaupt noch eine Rolle? Was dem Leben Festigkeit, Beständigkeit, Gelassenheit und Ruhe verleiht, das ist die Treue. Sie hat viele Formen: Treue gegenüber Menschen, Treue im Glauben, Treue in der Gesinnung, in der Berufsausübung, in der Bewahrung geistiger Werte und im Bezeugen derselbigen. Die Menschen sind eigentlich nicht unbeständig oder sind es nur in kleinen Dingen; sie wechseln ihre Kleider, ihre Sprache, das gesellschaftliche Gehabe; sie ändern bisweilen auch ihren Geschmack: aber sie bewahren ihre ewig schlechten Sitten, beharrlich und beständig im Übel und in der Nichtachtung der Tugend. Nur wo die Liebe blüht, da reift die wahre Treue, Sonst schließt der kurze Traum mit einer langen Reue. Ohne Glauben an ihre Dauer wäre die Liebe nichts, nur Beständigkeit macht sie groß.
Der Begriff der Treue Die “deutsche Treue” ist schon fast sprichwörtlich geworden. Aber was ist Treue? Das Wort meint im Germanischen zunächst Vertrag, dann weiter das Halten des Vertrages, Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit.

Tacitus berichtet über die Germanen, dass derjenige, der beim Würfelspiel als letzten Einsatz seine Freiheit eingesetzt und dann verspielt hat, sich willig in Knechtschaft begebe: “Sie selbst nennen es Treue”. Das beinhaltet eben, dass die Verpflichtung im Spiel genauso bindet wie ein Vertrag, den man halten muss. Und ein Vertrag war natürlich auch mündlich geschlossen gültig.

Wir finden in der Geschichte die meisten Beispiele für Treue als Gefolgschaftstreue. Die ganze deutsche Heldendichtung ist voll von Lobgesängen auf Männer, die ihr Leben der Treue aufopferten; manch einer ging mit offenen Augen ins Verderben, nur um sein Wort nicht brechen zu müssen.

Treue war ursprünglich als ein Vertragsverhältnis zwischen zwei Männern gedacht. Treue gab es nur von Person zu Person. Treu dem Vertrag, vertragstreu, treu dem Gefolgsherrn, das waren die ursprünglichen Umgrenzungen der Treue.

Später erweiterte sich aber der Begriff der Treue. Damit kamen dann Spannungsverhältnisse hinein, weil die eine Treue der anderen Treue widersprechen konnte. Wir kennen den Begriff der “Werktreue”, also ein Werk den inneren Gesetzen dieses Werkes zufolge zu errichten. Wer einer Aufgabe treu dieser durchführen will, muss zuweilen Treue zu Menschen, die ihn an dieser Aufgabe hindern oder sein Bestreben hemmen, brechen. Dasselbe kann sich für diejenigen ergeben, die einer Idee treu bleiben wollen.

Im “Mittelhochdeutschen” schwang noch etwas anderes bei der Treue mit. “Getriuwe” bedeutet Treue im Sinne von Verschwiegenheit. Das will sagen, dass der treue Mensch die seelischen Werte des anderen zu achten weiß und seine Geheimnisse nicht preisgibt. Treue hat hier also den Inhalt von “Vertrauen” zueinander und das sich gegenseitig “Trauen”. Man “vertraut” sich dem anderen an, wenn man ihn liebt. Man achtet auf seine Vertraulichkeit, sein inneres Wesen, seine besondere Lage: Man nimmt in jeder Weise Rücksicht auf ihn, man macht dessen Sache zu seiner eigenen. Man lässt sich auf den anderen ein und geht auf ihn ein. “Wo kein Vertrauen ist, da ist keine Treue.” (Altes Sprichwort)

Vertrauen gehört zu jeder Gemeinschaft. Jeder Einzelne muss jedem Glied der Gemeinschaft unbedingt das Vertrauen entgegenbringen. Er muss voll Achtung vor ihm stehen, ganz gleich, welchen Rang er bekleidet. Diese Art von Vertrauen ist Voraussetzung der Gemeinschaft. Wer in einer Gemeinschaft dem anderen misstraut, solange er sich nicht bewährt hat, ist ein Feind jeder Gemeinschaft. Argwohn ist gegenüber Fremden angebracht, innerhalb der Gemeinschaft aber abwegig. “Jedermann vertrauen ist Torheit, niemandem vertrauen ist Narrheit.” (Volksmund)

Man mag vielleicht die eine oder andere Enttäuschung dabei erleben; andere Gefährten aber wird man auf der anderen Seite durch Vertrauen seelisch halten oder aufrichten. Wir sollten uns bemühen, bei den Gefährten immer den guten Kern zu sehen, auch falls einmal ein nicht so schöner Zug zum Ausdruck gekommen ist. Vertrauen ist die größte Kraftquelle jeder Gemeinschaft. Dieses Vertrauen Tag für Tag zu schenken, ist uns Verpflichtung.

Alle natürlichen Gemeinschaften entsprechen den Gemeinschaften des Lebens und sind deshalb lebensnotwendig. Die Treue gegenüber einer solchen Gemeinschaft ist deshalb unbegrenzt. Sie besteht weiter, selbst wenn der Rahmen der Gemeinschaft angegriffen worden sein sollte.

ergänzend

Die Begriffe der germanischen Werte und Tugenden Tugenden schienen in den letzten Jahren keine so große Bedeutung mehr gehabt zu haben; aber die heutige Situation und die großen Veränderungen lassen die Menschen vielleicht wieder mehr darüber nachdenken. Tugenden sind Ausdruck einer Veredelung des Geistes und haben mit Ethik und Moral zu tun. Ganz allgemein bezeichnet man mit Tugend den Besitz einer positiven Eigenschaft, eine edle innere Haltung. Eine der zahlreichen Tugenden ist Weisheit. Weisheit wird auf der Verstandes-Ebene vor allem durch die Vernunft gebildet, die wir bei allem was wir tun, zur Grundlage machen sollten. Unter höherer Vernunft kann man das Maß des Tuns verstehen, das aus Symbiose von Verstand, Erfahrung und innerer Anteilnahme resultiert. Weisheit zu erlangen, ist das große mystische Ziel auf dem Pfade des Rosenkreuzes. Sie zu erlangen, ist weit mehr noch als Wissen. Sie ist vielmehr die Kunst, Wissen weise anzuwenden. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass Wissen nicht gleich Wissen ist ‒ vor allem nicht nur angelesenes Wissen. Im mystischen Sinne ist Wissen das, was man auch durch eigene Anwendung geprüft und deren Wirkung man auch innerlich erfahren hat. Erfahrenes Wissen wird zu Weisheit  Weiterlesen

Die Stimme der Ahnen

Lass´ niemals los, das Ahnenband

Lass niemals los, das Ahnenband, gedenke deiner Väter Land!

Gedenke stets der Traditionen und halte hoch die deutschen Werte, die einst dein Volk hat groß gemacht, und die ihm brachten bald die Ehre, für die wir Deutschen sind bekannt und die ein Mensch assoziiert, wenn er mal hört vom deutschen Land und was er meint, was sich geziemt, wenn man als Mensch, ein Deutscher ist!

Sieh´ stets dich an der Spitze steh´n, der Ahnenreihe deines Volkes, und als der Nachfahr´ , all der Deutschen, die früher lebten in dem Land, das dir bekannt ist als die Heimat, das ewig bleibt, dein Vaterland!

Gedenk´ mit Stolz und auch mit Anmut, all der Krieger, die gefallen, für das Land in dem du lebst, damit auch du hast d´ran gefallen, selbst wenn sie auch nicht siegreich waren,
neig´ trotzdem dann dein Haupt in Ehren, denn schließlich taten sie´s aus Pflicht, zu kämpfen, sich zu wehren, das kampflos nicht verloren geht, was heilig war und immer ist, und was auch du die Heimat nennst, was stets dir doch das Liebste ist.

Denn Sieger ehren, daß kann jeder! Darin war noch nie die Kunst !

Doch edel ist ein Volk auf Erden, das unterlag und doch nicht bricht, die Treue zu den Männern dann, die kehrten nicht als Sieger heim, doch taten bis zum Schluss die Pflicht, auf daß das Land nicht niederbricht und nicht verlieret seine Ehre, zum Schutz sich setzten stets zur Wehre und auch in Not zerzagten nicht, so stritten sie ganz unverzagt, bis das am Ende war nur Leere und Sieger blieb der Bösewicht.

Wer also kämpte, so beherzt, ganz gleich wie´s ausging, schließlich dann, der hat verdient sich auch die Ehre, auf die du heute schauen kannst, mit Demut und mit großem Stolz, denn sei bewusst dir alle Zeit, solch Männer war´n aus and´rem Holz, als das was ´rumläuft, weit und breit, in unsrer düst´ren Gegenwart, in der uns fast nichts bleibt erspart, an Schande und an Kriechertum, ganz anders, war das Kriegertum!

Sie fichten brav, wie´s ward befohlen, und gaben nicht das Ringen auf, bis alles war fast aufgerieben und übrig blieb das blanke Grau´n.

So neige stets dein Haupt mit Dank , wenn du mal ziehst, ganz still vorbei, an einem Denkmal für die Helden, damit niemals verloren sei, das Angedenken an die Männer, die einst da stritten und die fielen, für Freiheit, Volk und Vaterland, auch wenn am Schluss sie auch nicht siegten:

Der Wille ist es, der da zählt, und das man tut stets seine Pflicht, ganz ohne dabei zu beachten, wie groß die Chance zum Siege ist !

Steh´ stolz, erhaben über dem, was Lumpen dir da sagen mögen und höre nicht, auf all die Lügen, wie ach so schlimm die Vorfahr´n waren, denn diese Hunde sind Verräter, die uns´re Ahnen da verachten und die da emsig sind bestrebt , das Andenken zunicht´ zu machen!

Doch gleichgültig, was sie auch mögen tun, für ewig lebt, der Toten Tatenuhm!

Hinfort mit solch Verräterbrut die spukt auf Deutschland und die Ahnen , solch Nestbeschmutzer, braucht kein Mensch, schon gar nicht in den finst´ren Tagen, die uns heut leider sind beschieden, drum halt stets hoch die Fahn´im Herzen, mit denen uns´re Männer siegten, mit der sie stritten und auch fielen, die ihnen war die teuerste, und liebste Fahne auf der Welt, das Hochgefühl, wenn man sie hisst, kann niemals kaufen man mit Geld!

Halt´ hoch die Farben: Schwarz, weiß, rot, und sei, wie die, die vor die waren, bewusst dir, daß du Deutscher bist und achte stets auf dein Betragen, mach´ deinem Volke, keine Schande, sei treu dem Reiche, bis zum Tod, ganz gleich, was dir da and´re sagen!

D´rum halte fest, das Ahnenband und spüre dann die große Kraft, die strömet durch das geistig´ Band, daß dich mit Volk und Land verband, seit dem Momet, da du gezeugt, und bleib getreu dem Vaterland und gib´s nie kampflos aus der Hand ,ich hoff´du hast den Ernst erkannt!

Deutsch denken, sprechen, fühlen, handeln, dies vorzuleben, so zu wandeln, den Anderen ein Vorbild geben, soll dann gereichen zu dem Segen, der dann bewirkt die neue Kraft
die unser ganzes Volk erfasst, und die das Rückrad werden lässt gerade, um wieder aufrecht dann zu schreiten, erhaben, stolz mit uns´rer Fahne, zu kämpfen dann für unser Recht !

Auf das, das Reich erstehet neu und schön und frei sich´s leben lässt!

Dies wünschen sicher auch die Ahnen!

Auch wenn sie tot sind,und nichts wissen, wer Ehre hat und Treu´ im Herzen, wird allezeit sie stets vermissen.
So schaut herab auf uns nicht nur,der Herr der gebe uns die Kraft, zu bleiben immer deutsch und treu, ganz völlig Wurscht, ob Tag, ob Nacht!

So rät dir, die Westaflenlinde, die lang´ schon steht in deutschem Land, sei deutsch und treu und nie vergiss:
Halt immer fest, das Ahnenband !
ahnenDIE STIMME
DER AHNEN
Eine Dichtung von Wulf Sörensen
Der Deutschen Erhebung gewidmet
Deutschland erwache !
_______________________________
NORDLAND-VERLAG G.m.b.H
BERLIN
1943

» Ungekürzte Ausgabe «
1986 wurde dieses Buch neu verlegt, aus dem Seite 33 entfernt wurde.
ISBN 3-926179-01-5

Da hängen sie nun an der Wand: einhundertundsechsundneunzig kleine Tafeln in eirunden Rahmen matten Goldes sind es geworden. Und es sind noch lange, lange nicht so viele, wie es hätten sein müssen. All die oberen Reihen zeigen nur ein weißes Blatt mit einem Namen und ein paar Zeilen darauf.

Aber in den unteren Reihen da wird es lebendiger. Um die Zeit herum, da der Dreißigjährige Krieg begann, hebt es an: feine Kleinmalereien, mit spitzem vorsichtigen Pinsel auf gelb gewordenes Elfenbein gemalt. Aber man merkt es: der zarte Marderpinsel wollte nur widerwillig den harten und eigenwilligen Zügen folgen, die zu malen ihm aufgetragen war Die weißen Halskrausen und die Rüschen, die Spitzen, die Puffärmel, und bei den „Herren“ die blütenzarten „Jabots“ in den Bildern um das beginnende achtzehnte Jahrhundert herum, das alles wirkt bei denen da wie eitler Narrenplunder.

„Herren?“

Nein, O nein, nicht eine „Dame“ und nicht ein „Herr“ sind unter ihnen zu finden, trotz Samt und Seide nicht. Frauen und Männer sind sie alle, und das ist weit, weit mehr, als heute „Herr“.

Denn die da an der Wand im Bilde weiterleben, waren Fr e i e !

So weit ist’s mit uns gekommen, daß wir die Ahnen im Zeichen oder im Abbild an die Wand bannen müssen, um ihnen m unserem träg gewordenen Andenken ein blasses Leben zu geben.

Ahnen?

Nicht einmal den Tag der Geburt und den Totentag ihrer Eltern wissen alle mehr; sie haben ihn ja aufgeschrieben. Es ist schon ein Wunder, wenn einer ein wenig vom Ahn weiß, oder gar vom Großahn.

Und an den Urgroßahn denken sie schon gar nicht mehr, als sei er nie gewesen.

Früher, ganz früher war das anders. Damals als das Wort noch nicht zur feilen Ware geworden war, als man mit dem Worte noch nicht lügen konnte, als das Wort noch lebendig war, damals brauchte es des Schreibens und Aufschreibens nicht;

Zu jener Zeit war der lebendige Blutstrom vom Sohn zum Vater, vom Vater zum Ahn und zum Großahn und Urgroßahn noch nicht verschüttet. Noch rauschte er nicht, wie heute, tief tief unter allem Fremdgut des Geistes und der Seele, daß ihm die meisten nicht einmal mehr in der stillsten Stunde zu lauschen vermögen. Einst war alle Vergangenheit im Herzen eines jeden einzelnen lebendig. Und aus dieser Vergangenheit wuchsen Gegenwart und Zukunft empor wie die starken Äste eines gesunden Baumes.

Aber als diese herrliche Gotteswelt verteufelt wurde, als man sie eitel und verächtlich machte, wurde die lebendige Vergangenheit zur Sage, und die Sage wurde zum Kindermärchen.

Und heute?

Heute lachen sie sogar über die Märchen unseres Volkes und kennen sie nicht einmal. Und doch sind die Märchen das einzige, was uns von dem „Es war einmal“ geblieben ist, das wie ein still mahnender Finger in die Jahrtausende der Vergangenheit unseres großen Volkes zurückweist.

Wir brauchen nicht, was einst gewesen, meint ihr?

Eitles Geschwätz!

In wessen Brust das „Es war einmal“ seines Geschlechtes nicht wach ist, der hat auch keine Zukunft, die ihm gehört.

Es müßte bald einmal einer kommen, der uns unsere Märchen wieder verstehen lehrt und der uns so zeigt, daß unser Kampf um die Freiheit der Erde, die uns geboren hat, auch schon der Kampf unserer Ahnen vor hundert und tausend Jahren gewesen ist.

Wißt ihr, wenn ihr von Schneewittchen lest und von der bösen eitlen Königin, die über die Berge kam, daß diese Berge jenes „ultra montes“, jenes „Jenseits der Berge“, der Alpen, jenes Rom bedeuten, das allem Nordischen Todfeind ist? Und denkt ihr nun an den Spruch dieser Königin:
„Spieglein, Spieglein an der Wand, sag‘ an:
wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Und denkt ihr bei diesem Spruch zugleich an jenes Rom, das nicht rastet und ruht, bis alles Nordische, Helle und Frohe ausgerottet ist und nur Dunkles bleibt, dunkel wie jene Königin im Märchen, so daß sie die Erste im Lande ist, — weil alles Weiße tot ist?

Dieses von „ultra montes“ Kommende duldet nichts neben sich. Es kann nur sehen, was vor ihm in die Knie gebrochen ist und ihm die Füße küßt.

Als die Königin, als fahrende Krämerin aus fernem Lande verkleidet, zum ersten Male über die Alpen kam, bot sie ihm das verlockende Mieder — verlockend, weil es fremdartig war — und zog seine Nesteln so eng, daß Schneewittchen ohnmächtig niedersank: die Sendboten Roms schnürten den nordischen Geist in die alles Leben erstickenden Bande fremder Begriffe und Trugworte.

Aber der verderbliche Plan gelang nicht. Die Zwerge — des Volkes gute Geister — kamen und befreiten Schneewittchen: die Friesen zerschmetterten die römischen Sendlinge, die mit ihrer Elends- und Knechtslehre die Kraft des Volkes zu brechen trachteten. Bald tausend Jahre rangen die Deutschen Stämme gegen das Gift vom Sinai, das ihnen das saubere Blut verdarb.

Und als die eitle Königin nun wieder den Spiegel fragte, ward ihr dennoch die Antwort: aber Schneewittchen, über den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, ist noch viel tausendmal schöner als ihr!“

Und wieder kam die Königin, von ruhelosem Neid getrieben, über der Alpen schneeige Wand mit neuem Trug. Sie bot Schneewittchen einen herrlich glänzenden Kamm, — ein Ding so fremdartig, wie es nie zuvor ein anderes gesehen: der römische Kaisergedanke lockte den Deutschen Tatwillen von seinem eigentlichen Ziele ab. Und nun kamen mit den romfahrenden Deutschen Kaisern schwere Not und das römische Recht in das Land, das den nordischen Stolz in Ketten legte.

Doch immer noch war der Deutsche Geist nicht gebrochen, immer noch war die böse Königin nicht die Schönste In allen Landen. Und so kam sie zum dritten Male und reichte Schneewittchen den giftigen rotwangigen Apfel, von dem ihm ein Bissen im Halse stecken blieb, daß es wie tot niedersank.

Dieser Apfel, dieser völlige Ab-Fall von der eigenen Art war. es, der des Deutschen Wesens Verderben war.

„Wie tot“ sagt das Märchen, denn es weiß recht wohl um die ungeheure Kraft, die im Volke nur schlummert, und weiß: einst kommt die große Stunde, da sie mit riesenhafter Gewalt die Fesseln vom Sinai sprengt.

Ob sie jetzt kommt, diese langersehnte Stunde? —

Nicht nur Schneewittchen, nein, hundert und aber hundert uralte Deutsche Märchen erzählen mahnend in immer anderen Bildern von der Not, den Bedrängnissen und der tiefen Weisheit unserer Ahnen.

Und da Roms Geißel über das Land zuckte, alles wahrhaftig aus der eigenen Art Emporsprießende erbarmungslos vernichtend, flochten die weisen Ahnen in bunte Bilder, in geheimnisvolle Worte, was sie den Nachfahren zu sagen hatten.

Aber auch dieser Sagen, dieser Märchen und Bilder hat sich Rom bemächtigt, hat sie verfälscht und in einen ihm selber nützlichen Sinn umgedeutet.

So kam es, daß unser großes Volk die Stimme der Ahnen nicht mehr verstehen konnte, daß es all die vielen Jahrhunderte in der Irre ging, sich seinem eigenen Wesen mehr und immer mehr entfremdete und Roms und damit Judas Knecht wurde.

Nur wer lebendig flammend die eigene Seele in der breiten Brust trägt, ist ein Einziger, ist ein Herr.

Wer aber von seiner Art läßt, der ist Knecht.

Der Schlüssel zur Freiheit liegt in uns! Lauschen wir wieder auf der Ahnen Stimme und hüten wir vor fremder Hand, was aus der eigenen Seele wachsen will. Stärker als Heere ist der Mensch, der den Gewalten sein heiles Ich entgegenzustellen vermag.

Ich sehe nachdenklich auf die lange Reihe der Ahnen, deren letzte Glieder soweit zurückreichen, daß kaum mehr ein Name und eine Zahl auf einem weißen Blatt Papier zurückgeblieben sind. Und ihre Stimmen werden im Blute lebendig, denn mein Blut ist das ihre. Ich denke daran, wie die welschen Mönche zu den Ahnvätern unseres Volkes kamen, von denen selbst ihre Todfeinde, die Römer sagten: „Wo die Goten hinkamen, da herrschte Keuschheit, wo aber die Vandalen hinkamen, wurden selbst die verderbten Römer keusch! Und diesen Menschen wurden diese Gebote vom Sinai als Leitstern des Lebens angeboten!

Kann man verstehen, daß diese Menschen gelacht haben, als sie diese Gebote hörten, weil ihnen unbekannt war oder unfaßlich, was man von ihnen forderte nicht zu tun?

Kann man verstehen, daß sie in rasendem Zorn das Schwert erhoben, als man ihnen sagte, der Mensch sei böse von Jugend auf, — ihnen, deren Beste die Goten: die Guten waren?

Kann man verstehen, daß unsägliche Verachtung diese herrlichen Menschen bitter machte, als man ihnen reichen himmlischen Lohn verhieß, wenn sie Dinge nicht tun würden, die sie nach ihren heimatlichen Begriffen unter das Tier hinabgewürdigt hätten?

Ihnen brachte man diese Gebote, die jenen, die sie darboten, an Menschenwürde und Sitte unendlich überlegen waren. Die seit unzählbaren Geschlechterfolgen bereits sternenhoch hinausgewachsen waren über die sittliche Ebene, auf der sich die Gebote von Sinai bewegen, und die schon seit vielen Tausenden von Jahren vor der bei uns üblichen Zeitrechnung, Gesittung und Kunst auf langen Wanderfahrten befruchtend in die Welt trugen.

Wenn ich die kleinen Bilder betrachte und durch ihre festgefügten Gesichter hindurch die Züge der Ahnen sehe, von denen keine Kunde mehr in diese Zeit dringt, dann ist mir, als sei ich von einer hohen, hohen Leiter hinabgestiegen, — wo ich doch hätte hinaufsteigen müssen!

Was jene waren, gelingt uns Heutigen nur manchmal zu scheinen, wenn das Wünschen übergroß wird: zu sein, wie jene gewesen sind.

Diese Kerle standen mit Allvater auf dem Duzfuß und brauchten noch keinen Advokaten mit dünnem Heiligenschein, wenn sie mit ihm zu reden hatten. Und auch das Bitten kannten sie nicht, dazu waren sie zu stark und zu stolz, — und zu gesund.

Erbeten Gut ist Fremdgut!

Sie wollten nichts Geschenktes, weil sie selber genug hatten, und wo was fehlte, da holten sie sich’s.

Ihr Glaube war ein Satz so kurz wie ein Augenzwinkern und so klar und tief wie ein Forellenwasser:

„Tue Recht und scheue niemand!“

Das andere, was noch dazu gehört, taugte ihnen nicht einmal für die Zunge, und die war doch karg genug dazumal.

Dieses andere trugen sie in der Brust und es war wie eine weisende Kompaßnadel, die das Boot stets in die rechte Bahn zieht.

War das wohl ein besserer Glaube als jener, der in einem dicken Buch aufgeschrieben steht, damit man nicht vergesse, — und den man nicht einmal richtig verstehen kann, es sei denn, der Priester komme und lege aus, was da geschrieben steht? Und dann muß man noch glauben, daß diese krause Auslegung recht ist.

Damals wuchs der Glaube aus dem Blut und er war ein Wissen, — heute aber muß er gelehrt werden, denn er ist ein Fremdglaube, der in unserem Blute nicht Wurzeln schlagen kann. Er ist ein Für-wahr-halten, was keiner wissen kann und das die meisten still abtun, weil es wider die Natur und die Vernunft ist.

Sind wir besser geworden, seitdem? Sagt es selbst.

Ein groß wortlos Trauern ist in der meisten Brust, eine grenzenlose Heimatlosigkeit, denn der Ahnen Sitte wird als Traum ewig in unserem nordischen Blute leben.

Wir wollen wieder gut sein, gut von Jugend auf, wie die Ahnen waren.

Wir wollen nicht mehr demütig sein und klein und schwach und alles jenem überlassen, von dem gesagt wird, er habe die eigene Schöpfung zu einem Sündenpfuhl gemacht, — der das eigene Werk verachtet. Stolz wollen wir wieder werden und groß und stark, und alles selber tun!

Wie anders jene Gesichter an der Wand dort sind, als die Gesichter der Heutigen. Nur wenn man ganz genau zusieht, findet sich noch ein Schimmer jener Klarheit von einst in den Zügen der letzten Geschlechterfolgen.

Was in den Ahnen so lebendig war, daß es das Gesicht eigenwillig formte, hat sich uns in das Blut verkrochen und träumt.

Darum täuschen die Gesichter heute so oft.

Manch einer, dessen Haare und Augen in der Farbe nach dem Süden zeigen, hat den Großteil des Blutes von den nordischen Vätern.

Und manch einer, der aussieht, als hätten ihn zwei Jahrtausende vergessen, trägt seine hellen Haare und seine grauen oder blauen Augen als trügende Maske, und sein Blut hat nicht einmal mehr die Erinnerung an die Väter im Nordland. Der eine hat nur den Schein des Fremden angenommen und behielt sein nordisches Blut.

Der andere nahm das Blut des Fremden und behielt Bein nordisches Gesicht als Trugmaske.

Was ist besser?

Heute muß man in die Augen schauen, ob sie noch fest sind und leuchtend und kühn. Die Seele blickt durch die Augen, und die trügt nicht.

War manch ein Rebell und Ausreißer unter denen da. Manch einer, der denen den Bettel vor die Füße schmiß, die an ihm herumbiegen wollten. Konnten nicht krumm sein, diese Kerle, wollten lieber in der Fremde vor die Hunde gehen, als verbogen werden.

Ging aber keiner vor die Hunde.

Wer in die Fremde ging, folgte dem rastlosen Strom seines Blutes, das nicht Ruhe gab, bis es sich selbst gefunden: das Fremde ausgeschieden und in den Blutstrom der Väter eingeflossen war und so bewußter Teil der Ahnenreihe wurde, die den großen Kreis der Sippe schließt.

Aber wenn dann wieder einer heimkam — alle kamen sie wieder — dann war aus ihm ein Stiller und Fertiger geworden.

Man kann nicht sagen, was es ist, dieses Fertigsein.

Aber wenn die anderen durcheinander schwatzen und dieser eine sagt leise nur ein paar Worte, dann haben alle anderen diese Worte verstanden und werden still und lauschend.

Und dieser eine fragt nicht; er wird gefragt.

Das ist es.

Man sieht’s ihren Augen an: wie sie das Leben meisterten, so standen sie auch mit dem Tode auf dem Duzfuß

Er war ihnen vertrauter Weggenoß.

Bis herauf in unsere Tage haben sie diese Augen.

Da war einer, Ekke hieß er und fiel am Kemmel.

Der Stahlhelm auf seinem Kopf sieht aus, als gehöre er zu ihm, als sei er ein Stück seiner selbst.

Sein Mund ist wie ein Strich.

Aber in seinen zwanzigjährigen Augen blinkt ein leises Lachen.

Und mit diesem Lachen, das dem Munde fremd ist, und mit zwei Fingern an der Kante des Stahlhelms hat dieser Ekke den Tod gegrüßt, als er winkend vorüberschritt.

Ich kann mir diesen Ekke nicht vorstellen, wie er betend und flehend, in die Knie gebrochen vor Jammer, einen Gott über den Wolken um Gnade und Hilfe anfleht.

Aber so kann ich mir ihn vorstellen:

halbaufrecht emporgeworfen die Handgranate mit einem Jauchzen in das Maschinengewehrnest schleudernd. Und im Schwung noch von der Kugel getroffen und niedersinken mit dem letzten Gedanken:

… das Beste für Deutschland …!

Dieser Ekke nahm den bitteren Kelch mit stolzem Heldenlachen und trank ihn aus, in einem Zug, bis auf den Grund Und hat womöglich noch die Nagelprobe gemacht ohne eine Miene zu verziehen.

Er hat nicht gefleht, der Kelch möchte an ihm vorübergehen. Er griff von selbst nach ihm, denn er weiß:

Alles Notwendige ist gut!

Seite 33 (BRD zensiert)

Unter dem Bilde Ekkes steht sein Lebensspruch. Er hat ihn mit seiner festen klaren Hand selbst geschrieben: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“

Ist das nicht weit, weit mehr, als jene zehn Gebote, die der Jude Moses dem verkommenen farbigen Hebräergesindel in der Wüste geben mußte, um dieser Horde die Anfangsgründe des Menschseins verständlich zu machen?

Für dieses Hebräergeschmeiß waren diese Gebote recht, hatten es doch sogar die Ägypter zum Lande hinausgejagt; sogar als Sklaven waren die Hebräer, die das ganze Volk verpesteten, zu schlecht.

Die Hebräer — das auserwählte Volk unter den Völkern! So groß ist der Hohn dieses Wortes, daß man ihn für ernst nahm.

Gebote setzen ihre Übertretung voraus.

Schon an der Notwendigkeit dieser Gebote, die nichts fordern als das Allermindeste, um auf die Bezeichnung „Mensch“ Anspruch erheben zu können, erkennt man, welchem Auswurf mit menschenähnlichen Gesichtern sie gegeben wurden.

Eine Schmähung, unsühnbarer Schimpf des Hehrsten im Blute waren diese Gebote für den Menschen im Norden.

So wuchs aus der flammenden Empörung des nordischen Blutes ein Wittekind, der immer und immer wiederkehrte und die Seinen zum Kampf gegen die Lehren vom Sinai und von Nazareth führte. Denn tödliches Gift sind diese Lehren für unser Blut.

Wann er nicht mehr wiederkommt, dieser Wittekind, fragt ihr? Hört: im letzten Deutschen stirbt Wittekind! Solange noch ein einziger Deutscher lebt, ist Wittekind lebendig und ihr seid nicht sicher vor ihm!

Nicht zwanzig Millionen, nein, O nein! Siebenzig Millionen Deutscher sind zuviel auf dieser leuchtenden Erde für alles, was vom Sinai kommt. —

Auch die Letzten, die echt sind, werden noch wach werden, wenn die Schwerter an die Schilde dröhnen und die Heerhörner zum letzten großen Thing dieses unseligen Jahrtausends rufen. Und wer dann noch schläft, dessen Blut ist dumpf geworden und sauer.

Kein Schwerthieb für ihn!

Er werde achtlos zertreten von den Füßen der Heerhaufen, die auf allen Straßen dieser Deutschen Erde zum Thing eilen!

Eine uralte Sitte ist in diesem Geschlechte lebendig geblieben bis auf den heutigen Tag. Einmal schien diese weise, von den Urvätern überkommene Sitte zu verlöschen. Aber sie lebte wieder auf und die Stunde ist nicht mehr fern, in der ein ganzes Volk, mein großes schönes Volk, den Sinn dieser Sitte wieder erkennen und durch sie gesunden wird.

Die Ahnen dieses großen Geschlechtes gaben dem Kinde einen kraftvollen Namen, voller Frohsinn und Lebensmut.

Sie liehen ihm diesen Namen.

Und dieser Name war dem Kinde wie ein leuchtendes Ziel, weit vorausgeworfen seiner Lebensbahn.

Als der kostbarsten Güter eines trug das Kind diesen Namen in seiner Seele, denn er war Hoffnung und heilige Verpflichtung.

An diesem Namen erstarkte des Kindes Seele und wurde ein ganzes, leuchtendes ich.

Wenn aus dem Kinde ein Jüngling geworden war, traten die Ältesten der Sippe beim Fest der Namengebung zusammen und prüften, ob die nun entfaltete Wesenheit des jungen Menschen dem ihm einst gegebenen Namen noch entsprach.

Wurden Mensch und Name als ein Klang befunden, dann wurde dieser Name dem Jüngling für die Zeit seines Lebens gegeben. Sonst aber wählte sich der junge Mensch seinen eigentlichen Namen, Sinnbild seines Wesens, selbst.

So kam es, daß die Ahnen waren, was ihre Namen sagten. Und darum wog ihr Name so schwer, wie das runengemarkte Schwert, wie Wort und Handschlag, wie Nein und Ja

In der Zeit des Christentums hatten die Ahnen noch einen anderen Namen, wie es das neue landfremde Gesetz erzwang. Aber diesen Namen kannte keiner; er stand im Kirchenbuche geschrieben und war nur eine Bezeichnung, war eine Stückzahl. Die Obrigkeit mußte den lebendigen, den heidnischen Namen des Mannes neben den wesenlosen christlichen schreiben, um nicht Schemen in den Büchern aufzuzählen.

In diesen Zeiten aber entsprossen dem Geschlechte die aufrechtesten Männer und die stolzesten Frauen.

Ich trete näher an die Bilderreihen hin und lese die Namen. Die Ältesten sind:

Helge, Fromund, Meinrad, Markward, Ran, Waltan, Eigel, Asmus, Björn. Seltsame Namen sind dies, nicht? Es sind Namen, aus der großen Sprache unseres Volkes selbst geboren. Nichts Fremdes ist in ihnen, kein falscher Klang. Echt klingen sie im Mund wie gediegenes edles Metall. Nach salziger See schmecken diese Namen, nach schwerer fruchtbarer Erde, nach Luft und Sonne — und nach Heimat. Merkt ihr’s?

Wenige werden es merken, allzu wenige. Die eigene Sprache ist ihnen fremd geworden und hat ihnen nichts mehr zu sagen….

Und die letzten dieser Reihe begannen ihre Söhne so zu nennen:

Gottlieb, Christian, Fürchtegott, Leberecht, Christoph… und noch später:

Paulus, Johannes, Petrus, Christophorus, Korbinianus, Stephanus, Karolus….

Um diese Zeiten hatten die Ahnen keine anderen Namen mehr als diese.

Fühlt ihr, wie es in diesen Menschen zusammenbricht, wie sie heimatlos werden in der eigenen Haut, — wie steil es die Leiter abwärts geht?

Ein ganzes Schicksal liegt in der Wandlung dieser Namen beschlossen.

Nicht das Schicksal eines einzelnen, oder das einer Sippe.

Das Schicksal eines ganzen Volkes verkündet diese Wandlung.

Das Schicksal unseres Volkes! Aber wie seltsam:

Jenen, die von ihren Vätern Karolus genannt wurden und Paulus, schienen diese Namen auf einmal lästig geworden zu sein, fremd, unbequem, Hohn und Spott.

Und nun kommt das Geschlecht, das in den großen Krieg zog, und die Namen mit den kleinen eisernen Kreuzen hinter einer Jahreszahl, die bloß zwanzig oder noch weniger Jahre von dem Jahr der Geburt entfernt ist, lauten:

Jochen, Dieter, Asmus, Erwin, Walter, Roland, Georg….

So heißen wir.

Und wie heißen die Allerjüngsten, die ihre Namen noch in das dritte Jahrtausend nach der Zeit nordischen Selbstvergessens hineintragen können?

Gerhardt, Hartmut, Dietrich, Ingo, Dagwin, Günther, Hellmut, Gernot… Dagmar, Ingeborg, Helga….

Ob das der Große Krieg gemacht hat?

Es geht bergauf!

Die Namen sagen es.

Einige der Männer tragen geistlich Gewand.

Aber der Maler hat ihnen ein Zeichen mitgegeben. Und wer dies Zeichen zu lesen vermag, der weiß, wie viel oder wie wenig sich das starke Herz von dem Schatten des schwarzen Gewandes verdunkeln ließ.

Es sind alles nur Kopfbilder, doch bei dem einen zeigt der Maler auch die Hand. Eine starke, sehnige Hand, die ein Steuer im Sturme bändigt.

Das schwarze Buch in dieser Hand sieht wie eitel Spielwerk aus.

Eine solche Hand vermag den Feind nicht zu segnen, — sie zerschmettert ihn. Dem Frithjof Sören hat der Maler den Namen beigegeben.

Seltsamer Name für einen Priester. Frithjof ist der Friede-Raubende.

Sollte der Priester Sören jenen den Frieden des Lammes geraubt haben, denen er das gesunde Mark zerfraß?

Einen anderen zeigt der Maler mit windzerzaustem Grauhaar. Seine Nase ist gebogen, wie der Schnabel des Seeadlers. Der Blick seines Auges ist ohne Grenzen. Und Ran Sören soll diesen seinen Nacken in Reue und Buße und Demut gebeugt, soll die Welt verachtet und eines anderen Kraft mehr vertraut haben, als der eigenen….?

Ich weiß, warum es das Schicksal fügte, daß diese da den schwarzen Rock tragen mußten: —ohne sie wäre manch ein Heide weniger im Norden, ohne sie hätte manch einer mehr das eigene Gottesbild mit dem fremden vertauscht und wäre müde geworden an der eigenen Kraft und an der Welt, und manch einer mehr hätte sein Blut vergessen, wie es diese Lehre will und wäre zum Knecht geworden.

Das sind wahre Heilige, denn sie haben ihr heil-Ich bewahrt, trotz der Soutane.

Sie schlugen den Feind mit der eigenen Waffe.

Die Heiden nannte das Volk dies Geschlecht. Und einige waren so stolz auf dies Wort, daß sie es ihrem Namen beifügten, wie man ein Seltenes und Besonderes nimmt, sich damit zu schmücken.

Denn der Heide ist einer, der sich und seiner Art treu blieb, dessen Blut rein in den Adern fließt. Und dies reine Blut vermag die Welt nicht mit den Haßaugen von Sinai und nicht mit den weichen Knien von Nazareth zu erleben. Es trägt das Göttliche rein und klar und schön in seinem roten Strome durch die Erdenewigkeit des Geschlechtes.

Nie hat einer dieser Menschen Gott gesucht. Man sucht nicht, was lebendig in der Seele wohnt.

Nie hat einen dieser Menschen Zweifel um das Göttliche angefressen. Nur wer den Gott in sich verraten und einem fremden Gottesbild die Seele geopfert, kennt diesen Zweifel. Ewig ist der Zweifel, wo das ewig Fremde und darum ewig Unbekannte ist.

Ein ewiger Zweifler ist der Christ.

Kann der treu sein, der sich selbst untreu wurde?

Kann der groß sein, der sich in Sehnsucht nach dem Staube verzehrt?

Kann der stark sein, der die Schwachheit liebt?

Kann der stolz sein, der in Demut einherwandelt?

Kann der rein sein, der sich in Sünden geboren sieht?

Kann der glücklich sein in dieser Welt, der die Welt verachtet?

Und kann der Gott in der Seele tragen, der die göttliche Schöpfung verachten muß?

Welch seltsamer Gott ist dies, ihr Christen, der euch aufrecht erschaffen und der euch in die Knie brechen heißt, will eure Seele sich ihm nahen.

Wir kommen nicht zu unserem Gott, zu bitten, wir Heiden.

Gott ist zu groß — und wir sind zu stolz, zu bitten. Wir würden den Gott in unserer Seele schmähen.

Wir kommen nicht zu Gott, zu klagen, wir Heiden, — weil wir unsere Fehler nicht den Leuten zeigen — am wenigsten aber Gott.

Wir suchen unsere Fehler abzulegen und zu wachsen

Nicht die Klage ist unser Teil, sondern der Zorn, — am ersten aber der Zorn gegen uns selbst.

Und wir bereuen nicht, wir Heiden, weil wir nicht feig sein können. Der Mann steht zu seiner Tat.

Warum habt ihr ein Schimpfliches aus den „Heiden“ gemacht?

Ihr solltet eure Kleinheit nicht auf den Gassen feilhalten und eure befohlene Liebe nicht mit eurem Haß bedrängen und euer Verzeihenmüssen nicht mit eurer Rache!

Nur der Neid schimpft!

Wir schämen uns für euch, weil wir euren Neid sehen, — sind manche von euch doch Brüder unseres Blutes.

Einst war es Schimpf, ein Christ zu sein. Aber als ihr Masse wurdet, ihr Christen, machtet ihr die Tugend zum Schimpf — und ihr nanntet uns „Besondere“, nanntet uns „Heiden“.

Wir sind „Besondere“ geblieben, obgleich ihr schimpftet!

Nie werden wir Masse sein und nie Herde.

Wißt ihr, daß viele unter euch heute noch „Besondere“ sind?

Warum werft ihr die Bettlerlumpen nicht ab, die ihr euch über den Königsmantel des Menschen gezogen habt?

Schämt ihr euch, „Besondere“ zu sein? Fürchtet ihr „Heiden“ genannt zu werden?

Wenn die Christen Gott in den Wolken ganz vergraben haben werden, mögen sie zu uns kommen, — wir werden ihnen Gott wieder zeigen, — wir Heiden. — Denkt nicht, wir rechneten ab, ihr Christen! Wir wägen still — aber wir wägen nicht mit falschen Gewichten. Wir betrügen den Gott in uns nicht, weil wir uns nicht selbst betrügen. Wie wir richtig gewogen haben, so hätten wir auch richtig gerechnet, vermöchten wir mit Gott um die Seele zu markten: seht, wir bereuen nicht, weil wir nichts zu bereuen haben, — nichts fehlt an unserer Mark Wert.

Eine ganze Mark haben wir erhalten. Eine ganze Mark behielten wir.

Und nun wäget ihr?

Und wenn ihr gewogen habt, geschätzt und gerechnet, dann fragt euren Neid, wieviel ihr verlort.

Wer nichts verloren hat von seinem Wert, der ist ohne Neid und ohne Haß für uns Heiden.

Der kleine Mensch haßt, was über ihm ist, der große bewundert es, der kleine Mensch bemitleidet, was unter ihm ist, der große verachtet es, — wenn es seiner Verachtung wert ist, — oder hilft.

Dort in der Wiege liegt mein kleiner Sohn und greift jauchzend nach den Bildern der Ahnen an der Wand.

Diese kleine lachende Lebendigkeit ist der nächste Schritt meines Geschlechtes in die Zukunft.

Ich war der letzte Schritt.

Und hinter mir sehe ich den Weg meines Geschlechtes in fernen Jahrtausenden verdämmern, — denn auch was ich nicht weiß, ist Wirklichkeit. Meines Geschlechtes Weg durch die Zeiten kenne ich nicht, aber ich weiß, daß ich lebe, und weiß, daß ich nur Glied einer Kette bin, die ohne Fehl sein muß, so lange mein Volk lebt, — sonst wäre ich nicht.

In Pergament gebunden wandert seit langem ein Buch durch das Geschlecht. Ich schlage es auf und schreibe eine vergilbte Seite für meinen Jungen:

„Du bist nicht heute und bist nicht morgen. Du bist tausend Jahre vor Dir und bist tausend Jahre nach Dir.

Tausend Jahre vor Dir haben ihr Blut gehütet, daß Du so wurdest, wie Du bist.

Hüte Du Dein Blut, daß die Geschlechterfolgen der tausend Jahre nach Dir, Dir Dank wissen.“

Das ist der Sinn des Lebens, daß Gott wach wird im Blute.

Aber nur im reinen Blute ist Gott.

Von wem habe ich gesprochen?

Von meinen Ahnen?

Sinnbild ist nur das Eigene für das Volk, in dem ich lebendig bin.

Zu wem habe ich gesprochen?

Zu meinem Sohn?

Mein Sohn ist nur Teil meines Volkes.

Weisheit aus tausend Geschlechtern schlummert in dir.

Wecke sie und du hast den Schlüssel gefunden, der dir das Tor deiner tiefsten Sehnsucht öffnet.

Nur wer sich selbst achtet, ist wert. Mensch zu sein

Mensch ist nur, wer Vergangenheit und Zukunft lebendig in sich selbst trägt, — denn nur der steht über der Stunde Gegenwart.

Wer Herr des Gegenwärtigen ist, der allein ist glücklich.

Nur im Glücklichen ist Gott Das sagt die Stimme der Ahnen

Einst war alle Vergangenheit im Herzen jedes einzelnen lebendig. Und aus dieser Vergangenheit wuchsen Gegenwart und Zukunft empor wie die starken Äste eines gesunden Baumes.

Der Jahreskreis und Jahreskreisfeste Entstehung und Hintergrund des Jahreskreis und Jahreskreisfeste Das imponierende Schauspiel der Natur, das sich im Muster der Jahreszeiten wiederholt, hat immer eine große Auswirkung auf das Leben. In der Antike und im frühen Mittelalter, als die Menschen in Mittel- und … Weiterlesen

Thema Mythologie und Sagenhaftes aus dem hohen Norden Die Mythologie (von altgr. μυθολογια mythologia; zusammengesetzt aus μυθοι mythoi „Geschichten“ und λέγειν legein „erzählen“) bezeichnet die Lehre der gesamten Mythen eines Volkes und behandelt als ihren eigentlichen Gegenstand die aus der vorgeschichtlichen, d. h. vorliterarischen Zeit überlieferten Erzählungen, in … Weiterlesen

Carl Theodor Körner

Theodor_Körner Carl Theodor Körner 23. September 1791 in Dresden – 26. August 1813 bei Gadebusch in Mecklenburg) war ein deutscher Dichter und Dramatiker. Der Ausspruch „Nun, Volk, steh auf und Sturm brich los“, den Joseph Goebbels in seiner Sportpalastrede verwendete, ist angelehnt an die Eingangszeile des Gedichts von Theodor Körner „Männer und Buben“, in dem es heißt „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los“.

Theodor Körner verlobte sich 1812 mit der talentierten Schauspielerin Antonie Adamberger, Tochter des bereits verstorbenen, von Mozart sehr geschätzten Hofsängers Josef Adamberger.

Leben

1808 bezog Theodor Körner die Hochschule zu Freiberg an der Mulde, um Bergbau zu studieren. 1810 gab er unter dem Titel „Knospen“ eine Sammlung von Gedichten heraus. Er brach daraufhin sein Studium ab und ging 1811 nach Wien. Dort schrieb er zwei kleine Lustspiele, „Die Braut“ und „der grüne Domino“, die am Burgtheater aufgeführt wurden. Daraufhin folgten weitere kleinere Theaterstücke und ein Trauerspiel namens „Zriny“. In diesem feierte Körner den ungarischen Nationalhelden Zriny und prangerte zugleich die Napoleonische Fremdherrschaft über Deutschland an. Daraufhin wurde Körner als kaiserlicher Hoftheaterdichter angestellt.

Nachdem Friedrich Wilhelm III. den Aufruf „An mein Volk“ verfaßt und damit die Befreiungskriege eingeleitet hatte, schrieb Theodor Körner einen Brief an seine Eltern und verfaßte einen eigenen Aufruf. Nach seinem Eintreffen in Breslau schloß er sich dem Freikorps Lützow an und lernte dort auch Friedrich Ludwig Jahn und Friedrich Friesen kennen. In der Dorfkirche zu Rogau sang die 1.500 Mann zählende Freischar Körners „Einsegnungslied“. Körner erhielt den Auftrag, die Deutschen zum Aufstand gegen die Fremdherrschaft aufzufordern. Schon bald wurde er Adjutant Ludwig Adolf Wilhelm Freiherr von Lützows. Im Gefecht bei Kitzen südwestlich von Leipzig wurde Körner schwer verwundet und schrieb in Todesahnung seine Verse „Abschied vom Leben“. Ein kleines Mädchen fand den Verwundeten und Körner erholte sich nach einem Aufenthalt in Karlsbad wieder und kehrte zu seine Kameraden zurück.

In Mecklenburg bei Gadebusch wurde Theodor Körner während eines Gefechts von französischen Okkupanten im Alter von nur 22 Jahren durch eine Kugel aus dem Hinterhalt ermordet.

Mit den Worten „Wird wohl nicht viel zu bedeuten haben“ versuchte er seine Kameraden noch zu beruhigen. Das nahe Ende spürend waren seine letzten Worte:

„Lebt wohl“

Bei Wöbbelin, nördlich von Ludwigslust, wurde er begraben.

Ein ganzes Volk betrauerte in ihm einen seiner tapfersten Söhne, der mit seinen Kampf- und Freiheitsliedern, wie auch durch sein eigenes, aufopferndes Beispiel, immer wieder zum Kampf für Deutschlands Freiheit aufgerufen hatte.

210px-Körners_Grab Das Grab ist mit einem Denkmal geschmückt, das einen Opferaltar darstellt, auf dem Leier und Schwert – so lautet der Titel von Körners vaterländischen Gedichten – von einem Eichenkranz umwunden sind. Es enthält die Inschrift: Hier wurde Carl Theodor Körner von seinen Waffenbrüdern mit Achtung und Liebe zur Erde bestattet.

Literatur

Gedichtbände

  • Die Monatssteine (1810)
  • Harras, der kühne Springer (Ballade, 1810)
  • Knospen (Gedichtsammlung 1810)
  • Zwölf freie deutsche Gedichte (1813)
  • Leyer und Schwerdt (Gedichtsammlung, 1814 – posth.) (PDF-Datei)

Dramen

  • Der Kampf mit dem Drachen. (Singspiel, 1811)
  • Das Fischermädchen. (Opernlibretto, 1811)
  • Die Braut. (Komödie, 1811)
  • Der grüne Domino. (Komödie, 1811)
  • Der Nachtwächter. (Komödie, 1812)
  • Der Vetter aus Bremen. (Komödie, 1812)
  • Toni. (Drama, 1812)
  • Die Sühne. (Drama, 1812)
  • Rosamunde. (Drama, 1812)
  • Zriny. (Drama, 1812)
  • Der vierjährige Posten (Libretto, 1812)
  • Die Gouvernante. (Komödie, 1813)
  • Joseph Heyderich oder deutsche Treue (Trauerspiel, 1813)
  • Brinn. (Trauerspiel, 1896)

Erzählungen

  • Hans Heilings Felsen. (1811)
  • Die Harfe. (1811)

An mein Volk

An mein Volk ist ein Gedicht von Theodor Körner.
Frisch auf, mein Volk! die Flammenzeichen rauchen,
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht,
Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen,
Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat ist reif, ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das höchste Heil, das letzte liegt im Schwerdte;
Drück dir den Speer ins treue Herz hinein.
Der Freiheit eine Gasse! wasch die Erde
Das deutsche Land mit deinem Blute rein.

Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen
Es ist ein Kreuzzug, s’ist ein heilger Krieg
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen
Hat der Tyrann aus deutscher Brust gerissen
Errette sie mit deiner Freiheit Sieg.
Das Winseln deiner Greise ruft: erwache
Der Hütte Schutt verflucht die fremde Brut
Die Schande deiner Töchter schreit um Rache
Der Meuchelmord der Söhne schreit nach Blut.

Zerbrich die Pflugschar, laß den Meisel fallen,
Die Leyer still, den Webstuhl ruhig stehn
Verlasse deine Höfe, deine Hallen
Vor dessen Antlitz deine Fahnen wallen
Er will sein Volk in Waffenrüstung sehn
Denn einen großen Altar sollst du bauen
In seiner Freiheit ewgem Morgenroth
Mit deinem Schwerdt sollst du die Steine hauen
Des Tempels Grund sei seiner Helden Tod.

Was weint ihr Mädchen, warum klagt ihr Weiber
Für die der Herr die Schwerdter nicht gestählt
Wenn wir entzückt die jugendlichen Leiber
Hinwerfen in die Speere eurer Räuber
Daß euch des Kampfes kühne Wollust fehlt.
Könnt ihr doch froh zu Gottes Altar treten
Für Wunden gab er ja die zarte Sorgsamkeit
Gab euch in euren herzlichen Gebeten
Den schönen reinen Sieg der Frömmigkeit.

Drum betet daß die alte Kraft erwache,
Daß wir dastehn das alte Volk des Siegs.
Die Märtyrer der heil’gen deutschen Sache
O ruft sie an als Genien der Rache
Daß sie uns schützen in dem Sturm des Kriegs.
Luise schwebe seegnend um den Gatten
Geist unsers Ferdinands, voran dem Zug
Und all ihr deutschen freien Heldenschatten
Mit uns, mit uns und unsrer Fahnen Flug!

Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen
Drauf, wackres Volk, drauf, ruft die Freiheit, drauf
Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen
Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen
Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf.
Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom
Glücke In deiner Vorzeit heilgem Siegerglanz,
Vergiß die treuen Todten nicht, und schmücke
Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz.

Männer und Buben

Männer und Buben ist ein 1813 während der Befreiungskriege verfaßtes Gedicht von Theodor Körner aus dessen Sammlung „Leyer und Schwert“. Es wurde später vertont nach der fränkischen Weise „Brüder, uns ist alles gleich“.

“Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.”

“Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten, vom Feinde bezahlt und dem Volke zum Spott. Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.”

Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.
Wer legt noch die Hände feig in den Schoß?
Pfui über dich Buben hinter dem Ofen,
Unter den Schranzen und unter den Zofen!
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn wir die Schauer der Regennacht
Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht,
Kannst du freilich auf üppigen Pfühlen
Wollüstig träumend die Glieder fühlen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn uns der Trompeten rauher Klang
Wie Donner Gottes zum Herzen drang,
Magst du im Theater die Nase wetzen
Und dich an Trillern und Läufen ergötzen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn die Glut des Tags versengend drückt,
Und uns kaum ein Tropfen Wasser erquickt,
Kannst du Champagner springen lassen,
Kannst du bei brechenden Tafeln prassen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn wir vorm Drange der würgenden Schlacht
Zum Abschied ans ferne Liebchen gedacht,
Magst du zu deinen Mätressen laufen
Und dir mit Golde die Lust erkaufen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze saust,
Wenn der Tod uns in tausend Gestalten umbraust,
Kannst du am Spieltisch dein Septleva brechen
Und mit der Spadille die Könige stechen.
Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wicht;
Ein deutsches Mädchen küßt dich nicht,
Ein deutsches Lied erfreut dich nicht,
Und deutscher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Und schlägt unser Stündlein im Schlachtenrot,
Willkommen dann, sel’ger Soldatentod!
Du verkriechst dich in seidene Decken,
Winselnd vor der Vernichtung Schrecken.
Stirbst als ein ehrlos erbärmlicher Wicht.
Ein deutsches Mädel beweint dich nicht,
Ein deutsches Lied besingt dich nicht,
Und deutsche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,
Mann für Mann,
Wer den Flamberg schwingen kann!

Thema Philosophie: Beiträge und pdf Dateien zum Thema bei Germanenherz Nichts in der Schöpfung ist ein Produkt des Zufalls – alles hat eine Bedeutung, eine Funktion, einen Zweck. Alles kann für uns zum Wegweiser werden, wenn wir uns auf die Suche nach dem Sinn einlassen. Philosophie (altgr. φιλοσοφία philosophía, wörtlich … Weiterlesen

Der Begriff Gerechtigkeit

deutsches-ahnen-erbe Wir sehen Gerechtigkeit als einen hohen Wert. Gerechtigkeit ist etwas anderes als das in Gesetzen niedergeschriebene in einzelnen Staaten geltende Recht. Dies hat nur in Teilen und manchmal gar nichts mit der Gerechtigkeit zu tun. Der Volksmund weiß: “Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei.” Dies liegt daran, dass jemand, der Recht hat, sein Recht vor Gericht auch beweisen muss, sonst spricht ihm der Richter im Urteil nichts zu.

Aber dazu kommt ein Weiteres. Das geltende Recht entspricht ja keineswegs immer dem, was die Volksmehrheit für richtig hält. Wenn wieder ein besonders scheußlicher Kindermord geschehen ist, heißt es landauf, landab – mit wem man auch spricht – : “Rübe ab!”.

Zwei Drittel unseres Volkes sind für die Wiedereinführung der Todesstrafe, aber die “Volksvertreter” erfüllen hier – wie auch in vielen anderen Dingen – nicht den Willen derjenigen, die sie gewählt haben. Die EU macht es sogar zur Bedingung für die Aufnahme von Neumitgliedern, dass sie die Todesstrafe abschaffen.

Dass die Todesstrafe “undemokratisch” sei, kann niemand behaupten, da der Mehrheit zu folgen das Gegenteil von “undemokratisch” ist, und Demokratien wie die USA die Todesstrafe seit hunderten von Jahren haben. Ob die Parlamentarier Angst haben, sie könnten für ihre Pflichtvergessenheit, Korruption, Missachtung und Schädigung der Interessen des eigenen Volkes zu hart zur Rechenschaft gezogen werden? Oder ob das christliche “Du sollst nicht töten” hier herein spielt?

Aber nicht nur bei der Todesstrafe, sondern auch bei anderen Delikten haben wir eine “Rechtsprechung”, die unserem Empfinden total widerspricht. Beleidigungen und Verleumdungen rechtfertigen den betroffenen heidnischen Germanen, den Täter zu erschlagen. Bei unserer heutigen Justiz gelten sie als Bagatelldelikte, und auf entsprechende Anzeigen hin wird das Verfahren regelmäßig eingestellt, außer es werden Ausländer oder Minderheitengruppen im eigenen Land beleidigt.

Andererseits verbieten die Gesetze in der Bundesrepublik – was ziemlich einmalig auf der Welt ist – das Äußern von unorthodoxen Auffassungen zu geschichtlichen Fragen, und wenn man im Ausland juristisch gebildeten Menschen Beispiele aus der Rechtsprechungspraxis bundesdeutscher Gerichte erzählt, glauben sie einem regelmäßig nicht, sondern halten das für “Juristenlatein”.

Auseinanderklaffen zwischen geschriebenem Recht und Gerechtigkeit ist aber bei uns schon viel älter; mit der Einführung des römischen Rechts im Mittelalter, das in vielen Punkten dem germanischen Gemeinrecht widersprach, musste sich im Volke die Meinung über die Juristen als “Rechtsverdreher” verbreiten. “Römisch Recht, gedenk‘ ich deiner, liegt’s wie Alpdruck auf dem Herzen, liegt’s wie Mühlstein mir im Magen, ist der Kopf wie brettvernagelt!” (Jos. Victor von Scheffel).

Daran hat sich bis heute wenig geändert; ging es im Mittelalter darum, den Bauern mit römischen Exegesen das Jagd-, Abholzungsrecht sowie das Recht zum Fischen in Wald, Flur und Gewässern zu nehmen, so geht es heute darum, den Deutschen das Recht auf Meinungsfreiheit in bestimmten Gebieten zu nehmen.

Das Volk hat meist – wenn es nicht durch die Massenmedien verdummt wurde – ein recht feines Gespür für das, was gerecht ist. Zum Ausdruck kommt dies beispielsweise, wenn eine Mutter ihrem Kind sagt: “Das ist nicht recht.” Zum Ausdruck kommt dies weiter in altdeutschen Sprüchen wie: “Tue recht und scheue niemand” und “Tu‘ recht, steh‘ fest, kehr‘ dich nicht dran, wenn dich auch tadelt mach‘ ein Mann; der muss noch kommen auf die Welt, der tut, was jedem Narren gefällt.” Ein elementares Gebot der Gerechtigkeit ist, dass wir uns gegenüber anderen Menschen so stellen, wie diese sich uns gegenüber verhalten.

Der Begriff Stolz

deutsches-ahnen-erbe Bewusst stolz können wir sein auf eigene Leistungen. Wenn wir eine schwierige Frage gelöst haben, ein schwer zu verfertigendes Werk vollendet haben, eine Arbeit gut abgeschlossen haben, dann ist unser Stolz gerechtfertigt. Wenn Stolz nicht zu Überheblichkeit werden soll, muss die Leistung natürlich überdurchschnittlich sein. “Große Menschen sind stolz, kleine eitel.” (Lord Byron)

Der Stolz wird auch nicht gemindert, wenn wir um die Voraussetzungen der Leistung wissen. Die Menschen sind ungleich geboren, haben mithin auch ungleiche Begabungen und Fähigkeiten. Hinzu kommt vielleicht eine besonders gute Ausbildung, bessere Vorbilder als andere, eine Erziehung, die zum Leistungswillen beigetragen hat. Das haben andere nicht. Und andere haben vielleicht auch in ihren Genen nicht diese Willenskraft, wie man selbst.

Aber das macht uns nicht “demütig”. Denn unser Erbgut haben wir von unseren Vorfahren, und auf das, was sie geleistet haben, was sie verkörpert und dargestellt haben, können wir genauso stolz sein wie auf das, was wir selbst vollbracht haben. Wir sind Blut von ihrem Blut, und die Anlagen, die sie zu überdurchschnittlichen Leistungen auf welchem Gebiet auch immer befähigten, haben wir zumindest zum Teil geerbt.

Johann Wolfgang Goethe bestätigt:

“Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
der froh von ihren Taten, ihrer Größe
den Hörer unterhält und still sich freuend
ans Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht!”

Wenn wir auf unsere Ahnen stolz sind, gibt dies keine Veranlassung zu Dünkel; wir sind natürlich verpflichtet, in ihrem Sinne zu handeln, sich ihrer also würdig zu erweisen. “Der Mann allein ist würdig großer Ahnen, der wagt, auf die Schultern sich zu heben, kühn auszuschreiten kühn gebrochene Bahnen.” (Franz von Dingelstedt)

Dieser Vorstellung gibt Ernst Moritz Arndt sogar höchste religiöse Bedeutung: “Das ist die höchste Religion, seinen Enkeln einen ehrlichen Namen, ein freies Land, einen stolzen Sinn zu hinterlassen.”

Nun kennen wir nur einen Teil unserer Ahnen; im Übrigen aber sind wir mit unserem Volk, mit unserer Menschenart durch ein unauflösbares Geflecht von Blutströmen verbunden. Das rechtfertigt dann natürlich ebenso, wenn wir zumindest einen Teil desselben Erbgutes tragen, auf Leistungen des Volkes oder bedeutender Menschen unseres Volkes und unserer Rasse stolz zu sein. Dazu muss man zunächst einmal die Geschichte kennen, und gerade um einen Stolz gar nicht erst aufkommen zu lassen, werden viele Großtaten unserer Geschichte in der Schule gar nicht mehr gelehrt.

Der Begriff der Treue

 

deutsches-ahnen-erbe Die “deutsche Treue” ist schon fast sprichwörtlich geworden. Aber was ist Treue? Das Wort meint im Germanischen zunächst Vertrag, dann weiter das Halten des Vertrages, Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit.

Tacitus berichtet über die Germanen, dass derjenige, der beim Würfelspiel als letzten Einsatz seine Freiheit eingesetzt und dann verspielt hat, sich willig in Knechtschaft begebe: “Sie selbst nennen es Treue”. Das beinhaltet eben, dass die Verpflichtung im Spiel genauso bindet wie ein Vertrag, den man halten muss. Und ein Vertrag war natürlich auch mündlich geschlossen gültig.

Wir finden in der Geschichte die meisten Beispiele für Treue als Gefolgschaftstreue. Die ganze deutsche Heldendichtung ist voll von Lobgesängen auf Männer, die ihr Leben der Treue aufopferten; manch einer ging mit offenen Augen ins Verderben, nur um sein Wort nicht brechen zu müssen.

Treue war ursprünglich als ein Vertragsverhältnis zwischen zwei Männern gedacht. Treue gab es nur von Person zu Person. Treu dem Vertrag, vertragstreu, treu dem Gefolgsherrn, das waren die ursprünglichen Umgrenzungen der Treue.

Später erweiterte sich aber der Begriff der Treue. Damit kamen dann Spannungsverhältnisse hinein, weil die eine Treue der anderen Treue widersprechen konnte. Wir kennen den Begriff der “Werktreue”, also ein Werk den inneren Gesetzen dieses Werkes zufolge zu errichten. Wer einer Aufgabe treu dieser durchführen will, muss zuweilen Treue zu Menschen, die ihn an dieser Aufgabe hindern oder sein Bestreben hemmen, brechen. Dasselbe kann sich für diejenigen ergeben, die einer Idee treu bleiben wollen.

Im “Mittelhochdeutschen” schwang noch etwas anderes bei der Treue mit. “Getriuwe” bedeutet Treue im Sinne von Verschwiegenheit. Das will sagen, dass der treue Mensch die seelischen Werte des anderen zu achten weiß und seine Geheimnisse nicht preisgibt. Treue hat hier also den Inhalt von “Vertrauen” zueinander und das sich gegenseitig “Trauen”. Man “vertraut” sich dem anderen an, wenn man ihn liebt. Man achtet auf seine Vertraulichkeit, sein inneres Wesen, seine besondere Lage: Man nimmt in jeder Weise Rücksicht auf ihn, man macht dessen Sache zu seiner eigenen. Man lässt sich auf den anderen ein und geht auf ihn ein. “Wo kein Vertrauen ist, da ist keine Treue.” (Altes Sprichwort)

Vertrauen gehört zu jeder Gemeinschaft. Jeder Einzelne muss jedem Glied der Gemeinschaft unbedingt das Vertrauen entgegenbringen. Er muss voll Achtung vor ihm stehen, ganz gleich, welchen Rang er bekleidet. Diese Art von Vertrauen ist Voraussetzung der Gemeinschaft. Wer in einer Gemeinschaft dem anderen misstraut, solange er sich nicht bewährt hat, ist ein Feind jeder Gemeinschaft. Argwohn ist gegenüber Fremden angebracht, innerhalb der Gemeinschaft aber abwegig. “Jedermann vertrauen ist Torheit, niemandem vertrauen ist Narrheit.” (Volksmund)

Man mag vielleicht die eine oder andere Enttäuschung dabei erleben; andere Gefährten aber wird man auf der anderen Seite durch Vertrauen seelisch halten oder aufrichten. Wir sollten uns bemühen, bei den Gefährten immer den guten Kern zu sehen, auch falls einmal ein nicht so schöner Zug zum Ausdruck gekommen ist. Vertrauen ist die größte Kraftquelle jeder Gemeinschaft. Dieses Vertrauen Tag für Tag zu schenken, ist uns Verpflichtung.

Alle natürlichen Gemeinschaften entsprechen den Gemeinschaften des Lebens und sind deshalb lebensnotwendig. Die Treue gegenüber einer solchen Gemeinschaft ist deshalb unbegrenzt. Sie besteht weiter, selbst wenn der Rahmen der Gemeinschaft angegriffen worden sein sollte.

Der Begriff der Opferbereitschaft

deutsches-ahnen-erbe Unser arteigenes Wesen fordert von uns Opferbereitschaft, dann, wenn der Ruf an uns ergeht, aber auch das Opfer selbst. Peter Rosegger sagte dazu: “Wohltätigkeit ist für edle Menschen ein Vergnügen, aber nicht eines, bei dem man tanzt. Wohltun heischt Opfer, persönliche Opfer.”

Was ist ein Opfer? Sicherlich nicht einige Cent oder Euro, die für eine gemeinnützige Sache gegeben werden; das ist zu unbedeutend.

Etwas, was wir nicht ersetzen können, ist die Zeit; auch insoweit opfert man Teile seines Lebens im Einsatz für ein großes Ziel, wenn man zur Förderung dieses Ziels eigene Zeit aufbringt. Oswald Spengler schrieb darüber:

“Der bedeutende Mensch lebt so, dass sein Dasein ein Opfer an eine Idee ist. Der Sinn, den man dem eigenen Leben gibt, ist Zeugnis der Selbstachtung.”

Nichts, was groß ist auf dieser Welt, ist dem Menschen geschenkt worden. Alles musste bitterschwer erkämpft werden, sei es die Befreiung eines Volkes, seien es Religionsfreiheit oder Abstellung von Umweltsünden. Luther war bereit, so wie vor ihm zahlreiche andere Ketzer, den Feuertod der Inquisition zu riskieren, und hat dadurch Deutschland vom römischen Joch und der Ausplünderung durch den Papst befreit.

Völker befreit man nicht durch Nichtstun, sondern durch Opfer, und wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch das Opfer, das er für dieses zu bringen bereit ist. Dasselbe gilt für unsere Rasse, unsere Art.

“Vom Opfer lebt das Leben,
vom Opfer zeugt sich’s fort;
wer sich entzieht dem Ringe,
verrottet und verdorrt.”

Dies sagt zu Recht Eberhard König. Auch Friedrich Schleiermacher spricht dies an: “Das ist des Menschen Ruhm, zu wissen, dass unendlich sein Ziel ist, und doch nie still zu steh‘n im Lauf; zu wissen, dass eine Stelle kommt auf seinem Weg, die ihn verschlingt, und doch nicht zu zögern den Schritt.” Gerhard Krüger ergänzt: “Nur aus dem, was Opfer kostet, erwächst wirkliche menschliche Größe. Je schwerer und härter das Opfer, umso steiler ist der Weg zu ihr und umso einsamer und gewaltiger ist sie. Nicht das Erleiden, sondern das Dennoch, das Gestalten und die Tat entscheidet über die Größe unseres Menschentums.” Und ebenso Karl von Hippel: “Wert und Unwert eines Menschen tritt erst zutage, wenn ihm Opfer abverlangt werden.”

Welche Gemeinschaft Opfer und Mut, Tapferkeit, Treue, Glauben und Heroismus fordert, die wird solche Teile des Volkes anziehen, die diese Tugenden ihr Eigen nennen. Diese sind in allen Zeiten der Faktor gewesen, der Geschichte macht.

Die alten Werte – Die alten Tugenden

deutsches-ahnen-erbe Unsere Ahnen hatten ein ausgeprägtes Rechts- und Gemeinschaftsverständnis. Dies zeigte sich vor Allem in ihrem familiären Zusammenleben und dem Leben in der Sippe. Auch das friesische und angelsächsische Recht sind Beispiele für eine hoch entwickelte ethische Gesellschaft. Erst mit dem Einzug des Christentumes und dem damit verbundenen römischen Recht wurden Habe und Besitz höher als menschliches Leben gestellt. War unter germanischem Recht das Leben als höchst schützenswert angesehen, so mußte es sich (wie der alte Glaube dem Christentume weichen mußte) unter römischen Recht dem Schutz des Besitzes weichen.

Mut und Stärke

Ohne Mut und Stärke des Einzelnen ist das Überleben der Familie, der Sippe und des Volkes nicht möglich. Hierzu gehört nicht nur der Mut im Kampfe, sondern vor Allem auch der Mut zur notwendigen Veränderung.

Sanftmut und Gerechtigkeit

Was wäre eine Gemeinschaft ohne Gerechtigkeit und Sanftmütigkeit? Diese Tugenden ermöglichen erst das Gemeinsame – das Miteinander. Auch Kinder benötigen die sanftmütige und gerechte Liebe der Eltern, ohne die sie zu Mitgliedern einer herzlosen Gesellschaft heranwachsen würden.

Kameradschaft und Loyalität

Nicht nur in alten Zeiten, auch heute noch haben Kameradschaft und Loyalität einen tiefen Sinn. Die Verbindung des Gemeinsamen einer Gruppe – seien es die Familie, die Freunde oder die Gemeinschaft – ist auf die Verwirklichung dieser Tugenden angewiesen.

Rache und Vergeltung

Die Ausübung von Rache und Vergeltung gegenüber denjenigen, die einem Selbst, der Familie oder der Gemeinschaft Schaden zugefügt haben, ist gerechtfertigt – wenn nicht sogar erforderlich. Dies fordert das ewige Gesetz des Ausgleiches.

Wissen und Weisheit

Nur die Aneignung von Wissen, das im Laufe des Lebens zu Weisheit führt, kann eine Gemeinschaft – ein Volk – in eine bessere Zukunft führen. Aber ohne die Vermittlung dieses Wissens ist das Erlernte nutzlos.

Gastfreundschaft und Gastlichkeit

In alten Zeiten, als das Reisen noch Tage und Wochen dauerte, war diese Tugend unabdingbar für die Menschen. Auch heute noch sollte diese Tugend einen hohen Stellenwert im Leben eines germanischen Heiden besitzen, da die Gastfreundschaft den Freunden gewährt werden soll, und man sich als Gast den Regeln des Gastgebers zu Fügen hat.

Arbeitsamkeit und Fleiß

Ohne den tief in der germanischen Volksseele verankerten Fleiß, und ohne die genetisch veranlagte Arbeitsamkeit – das Vorwärtsstrebende in uns – wären die germanischen Völker niemals zu den wohlhabensten Völkern dieser Erde geworden. Die Schaffenskraft des germanischen Geistes sucht Seinesgleichen.

Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit

Nur mit Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit kann die Einheit einer Gemeinschaft gewahrt werden. Nicht umsonst besitzen die Worte Ehre und Ehrlichkeit denselben Wortstamm. Das zwischenmenschliche Zusammenleben wäre ohne diese Tugend und das daraus resultierende Vertrauen wohl unvorstellbar.

Treue und Glaube

Was wäre das Leben ohne Treue und Glaube? Wohl ein sinnleeres Dasein. Nicht umsonst bedeutet das Wort Treue im alten Sinne Glaube (nordisch: tro = Treue, Glaube. Englisch: true = Wahrheit). Die Treue zu den Göttern, zu den Ahnen und zu Familie und Sippe ist der Glaube an die allumfassende Gerechtigkeit und Wahrheit.

Standhaftigkeit und Wille

Schon Siegfried und Hermann der Cherusker bewiesen ihre Standhaftigkeit und ihren Willen. Beide kämpften und starben, weil sie sich selber treu blieben. Auch der deutsche Soldat in allen Kriegen bewies seine Standhaftigkeit und kämpfte trotz des Wissens um die Niederlage bis zum bitteren Ende. Diese Beispiele mögen uns an unsere eigene Standfestigkeit in unserem Leben erinnern – wären wir zu einem solch willensstarken Leben bereit?