Tugenden schienen in den letzten Jahren keine so große Bedeutung mehr gehabt zu haben; aber die heutige Situation und die großen Veränderungen lassen die Menschen vielleicht wieder mehr darüber nachdenken. Tugenden sind Ausdruck einer Veredelung des Geistes und haben mit Ethik und Moral zu tun. Ganz allgemein bezeichnet man mit Tugend den Besitz einer positiven Eigenschaft, eine edle innere Haltung. Eine der zahlreichen Tugenden ist Weisheit. Weisheit wird auf der Verstandes-Ebene vor allem durch die Vernunft gebildet, die wir bei allem was wir tun, zur Grundlage machen sollten. Unter höherer Vernunft kann man das Maß des Tuns verstehen, das aus Symbiose von Verstand, Erfahrung und innerer Anteilnahme resultiert. Weisheit zu erlangen, ist das große mystische Ziel auf dem Pfade des Rosenkreuzes. Sie zu erlangen, ist weit mehr noch als Wissen. Sie ist vielmehr die Kunst, Wissen weise anzuwenden. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass Wissen nicht gleich Wissen ist ‒ vor allem nicht nur angelesenes Wissen. Im mystischen Sinne ist Wissen das, was man auch durch eigene Anwendung geprüft und deren Wirkung man auch innerlich erfahren hat. Erfahrenes Wissen wird zu Weisheit
Als die Preußischen Tugenden werden die Tugenden bezeichnet, welche von seit Friedrich I. und Friedrich II.(dem Großen) im Königreich Preußen propagiert, gefördert und von den Herrschern vorgelebt wurden. Anfangs galten sie nur für Soldaten, doch die Gesellschaft orientierte sich nach und nach am Militär.
Selbstverständlich haben die preußischen Könige diese Werte nicht erfunden, die Werte sind fast so alt wie die Menschheit selbst, doch protestantisch-calvinistische Wertevorstellung und die Aufklärung, welche das Haus der Hohenzollern prägten, hoben speziell diese Tugenden hervor. Und weil diese Werte eben nicht von den Preußen, sondern wenn man so will von der Menschheit im allgemeinen, auch unabhängig voneinander „erfunden“ wurden, so teilt sich „Tugendenkatalog“ „Preußische Tugenden“ einige Werte zu Beispiel mit der „Ritterlichkeit“ und den Tugenden des „Bushido“. Trotzdem hat sich der Begriff „Preußische Tugenden“ fest im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert, weil sie eben von Preußens Herrschern für sich, ihren Staat und ihr Volk als „Markenzeichen“ ausgewählt und so gut es ging gelebt wurden.
Hier ist eine Liste der Tugenden: (Vorbemerkung: Es gibt (nach meinen Recherchen) kein zeitgenössisches Dokument, welche die genauen Tugenden listet, weswegen sich für das entsprechende Verhalten verschiedene Bezeichnungen verwendet wurden, wobei einige Bezeichnungen andere (teilweise) mit einschließen.
Zudem habe ich hauptsächlich gesamtgesellschaftliche Tugenden verwendet.
Anstand
Aufrichtigkeit
Bescheidenheit
Disziplin
Ehrlichkeit
Gerechtigkeitssinn
Mut
Ordnungssinn
Pünktlichkeit
Redlichkeit
Sauberkeit
Selbstlosigkeit
Sparsamkeit
Tapferkeit
Unbestechlichkeit
Weltoffenheit
Zielstrebigkeit
Zurückhaltung
Zuverlässigkeit
ergänzend