Die Wurzel allen Übels

Es lebte einst das Adelspack,
vollgefressen, fett und satt
auf Kosten seiner Untertanen,
angeblich auch in Gottes Namen.

Herrscher, Popen und Durchlauchte,
die schon damals keiner brauchte,
versicherten durch Mord und List,
dem Volke, dass es nötig ist,

dass sie die Menschen überwachten,
und im Ernstfall für sie dachten.
„Wir schützen euch vor bösen Feinden“,
sagten sie, und was sie meinten

war, dass sie das selbe wollten,
wie die, vor den‘ sie schützen sollten.
Und was sie wollten war nicht wenig,
vom Landvogt bis hinauf zum König

machten sie gar fette Beute
durch Ausbeutung der armen Leute.
Das Volk indes, so schwach wie dumm,
erduldete das lange stumm.

Zahlte Steuern, ließ sich knechten,
und tat für seine Herren fechten.
verbeugte sich vor Witzgestalten,
um diese davon abzuhalten

mehr zu rauben, als sie raubten,
wenn sie sich ernstgenommen glaubten.
Die Alten lehrten es den Jungen,
oder wurden gleich gezwungen

die Jungen an den Staat zu geben,
als Leihpfand für ein bess’res Leben.
Und wäre nicht ein Krieg gekommen,
und hätt‘ den Adel mitgenommen,

sie würden heut noch verdienen,
fleißig ihrem Kaiser dienen.
Wenn sich im Menschenhirn nichts rührt,
braucht es ’nen Führer, der es führt.

Drum dauerte es auch nicht lang,
bis der nächste Adel kam
Er gab sich, anders als die Ahnen,
nun volksnah und trug neue Fahnen.

Doch sein Geschwätz war altbekannt:
Opfert euch für euer Land
und hört auf die, die oben stehen,
dann wird es euch bald besser gehen.

Der Mob, noch immer nicht gescheiter,
vertraute diesen Worten heiter,
glaubte, wer immerzu von Pflicht,
Disziplin und Ordnung spricht

wie es einst schon die Väter taten,
der kann dem deutschen Volk nicht schaden.
Da Zwang, das lernt man schon als Kind,
vor allem den Gezwung’nen dient

und die, die streng und herzlos scheinen,
es ja nur gut mit einem meinen
So reihten sich bald immer mehr,
ein ins strenge Nazi-Heer,

bis selbst die, die es besser wussten,
mit ihnen mitmarschieren mussten
und wer sich noch dagegen wehrte,
verzweifelt an den Fesseln zerrte,

den schimpfte man erst Volksverräter,
und erschlug ihn wenig später,
ohne dass die Lemmingschar,
in deren Namen dies geschah

dran dachte, Widerstand zu leisten.
Stattdessen fügten sich die Meisten
marschierten stolz von Sieg zu Sieg,
hinein in den totalen Krieg.

Und erst, als auch der dümmste Schütze,
gesehen hat, dass es nichts nützte
im Bombenhagel zu krepieren,
oder in Russland zu erfrieren,

legten sie die Waffen nieder
und sangen wieder Friedenslieder
Die Freiheit hat das Land ereilt,
und wenn es auch noch war geteilt

so hatten alle doch im Sinn,
dass es nun endlich aufwärts ging
bestimmten Männer, die bestimmten,
für all die Stummen, Tauben, Blinden

die auf einmal „Wähler“ hießen,
und all zu viel beim Alten ließen
Noch immer schlägt die Polizei,
in Notwehr manchen Mensch entzwei.

Noch immer schießt das Militär,
Feinde tot und schafft noch mehr.
Noch immer gibt’s ne Oberschicht,
hat deren Stimme mehr Gewicht,

als die der arbeitenden Herden,
die immer noch beschissen werden.
Doch abgefüllt mit „Brot und Spiele“,
erdulden dieses Leben viele,

bis auch die Spiele und das Brot,
gestrichen werden in der Not
Dann schreien sie nach alten Zeiten,
nach Adel, Kaiser, Obrigkeiten

und dem, der besser als sein Ruf,
weil er die Autobahnen schuf.
So lang‘ Menschen nach Reichtum gieren,
Neid und Eifersucht verspüren,

so lang sie trotten mit den Massen,
und and’re für sich denken lassen
so lang die Schafe nicht begreifen,
dass alle Hirten sie bescheißen.

so lange wird das weitergehen,
wird nichts dauerhaft bestehen.
Denn jeder Umsturz bringt als Lohn,
nur Ruf nach neuer Rebellion

Sie wälzen um, was grad nicht passt,
und dann, in eigennütz’ger Hast
bauen sie sich eine Welt,
die wieder ander’n nicht gefällt.

Das wird noch tausend Mal passieren,
wenn sie nicht endlich mal kapieren,
dass Ausweispflicht und Uniformen,
Krieg, Bürokratie und Normen,

Steuern, Zwang und all der Mist,
die Wurzel allen Übels ist.
Einst vom Adel eingeführt,
hat seither niemand dran gerührt.

So leben wir im Grund noch heute,
nach den Ideen dieser Leute,
die doch schon damals keiner brauchte,
Herrscher, Popen und Durchlauchte.

Man warf die Wichser über Bord,
doch ihre Lügen lebten fort.
Bis heute fällt’s den meisten schwer,
zu glauben dass es möglich wär,

ein Leben ohne die zu führen,
die einen führ’n und kontrollieren.
Ein später Lohn für die, die logen,
und skrupellos ihr Volk betrogen:

noch immer basiert uns’re Welt,
auf deren krankem Menschenbild
wonach die Freiheit nur durch Zwang,
aufrechterhalten werden kann

und der, der dies nennt „Tyrannei“,
bloß ein verrückter Träumer sei.

ergänzend

Runologe-Toto-Haas-GermanenherzGermanenherz sagt: Nicht an den laufenden und folgenden Kriege werdet Ihr sterben. Nein Nein Ihr werdet allesamt, an Neid, Missgunst und Raffgier verrecken. Da bin Ich mir ganz sicher.

Raub und Beute
Von Anfang an das Hauptmotiv der Krieger.

Man kann sicher davon ausgehen, dass das Verlangen zu rauben und Beute zu machen eines der ursprünglichsten Motive ist, Krieg zu führen. Schon in den mageren Quellen der frühen Hochkulturen stösst man auf Klagen über räuberische nomadische Nachbarn, und diese betrachteten es als ihr gutes Recht die Sesshaften von Zeit zu Zeit heimzusuchen und auszuplündern. So verkündet ein kretisches Trinklied aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. stolz: „Mein Reichtum ist mein Spieß und mein Schwert, und der kräftige Schild, der meinen Leib schützt; damit pflüge und ernte ich, damit keltere ich den süßen Wein aus der Traube, und sie machen mich zum Herrn über meine Leibeigenen.“

Allerdings beschränkt sich das Wissen über diese archaischen Kriegergesellschaften auf das, was ihre zivilisierten Nachbarn über sie berichtet haben. Eine relativ späte dafür aber äußerst detailverliebte Innenschau bietet die Fränkische Geschichte des Gregor von Tours. Er zeigt die Endphase der Völkerwanderung unter den Merowingern und überliefert dabei das Bild einer durch und durch grausamen, verschlagenen und gewalttätigen Gesellschaft, deren führende Schicht einzig durch ihre Mordlust und Beutegier motiviert wurde. Die – in einer neueren Ausgabe immerhin dreibändige – Chronik handelt fast nur von Überfällen, Totschlag, heimtückischen Anschlägen und Verwandtenmord. Wiederholt wurden Könige von ihrem goldgierigen Adel zum Krieg gezwungen oder Friedensangebote von Gegnern abgelehnt. Niederlagen und schwerste Verluste scheinen dabei kaum von Bedeutung gewesen zu sein. Bei diesen Heerfahrten, die allein dem Beutemachen dienten, wurde das eigene Land beim Durchzug meistens genauso verwüstet wie das des Gegners. Neben den Franken beteiligten sich auch einzelne Sachsen und Goten sowohl an den großen Raubzügen wie auch den inneren Fehden. Selbst der Klerus verhielt sich nicht viel anders. So berichtet Gregor unter anderem von zwei Bischöfen, die begannen „mit Raub, Blutvergießen, Mord, Ehebruch und anderen Verbrechen wie wahnsinnig zu wüten.“ Eine Tochter König Chariberts, die ins Kloster gesteckt worden war, sammelte dort „eine Schar von Mördern, Giftmischern, Huren, Landstreichern und Verbrechern anderer Art“, mit denen sie die Äbtissin gefangen setzte und das Land mit Krieg überzog.

Für die Franken war Beute eindeutig das Hauptmotiv Krieg zu führen. Bei Sachsen, Goten, Bretonen oder Langobarden und anderen war es das Gleiche. So beschimpften die Heruler, die als einer der wildesten Stämme galten, einen ihrer Könige als „weibischen Schwächling“, weil er seit drei Jahren keinen Krieg geführt hatte; einen anderen brachten sie nach einem glücklosen Feldzug um. Zu den bevorzugten Beuteobjekten gehörten dabei immer Klöster und Kirchen, die schlecht oder gar nicht verteidigt wurden und in denen Gold zu finden war. Aber das waren die seltenen Ausnahmen, normalerweise wurden Getreide, Vieh und Menschen geraubt, selbst Hausrat aus Holz wurde nicht verachtet, ein Kochtopf aus Metall war schon ein besseres Beutestück. Man könnte sagen, dass alles mitgenommen wurde, was nicht niet- und nagelfest war, wenn man nicht wüsste, dass selbst Nägel von Häusern zur Beute zählten. Ein Historiker gelangt zu dem abschließenden Urteil: „Es gibt in dem von uns untersuchten Zeitabschnitt kaum einen Krieg, der nicht auch das Gepräge der Räuberei trüge.“ Und bezeichnet die Schlacht auf den katalaunischen Feldern deshalb als die „erfolgreiche Abwehr einer Räuberbande.“

Natürlich handelt es sich bei der Völkerwanderung um eine besonders finstere Epoche, als die Reste des römischen Reiches von barbarischen Völkern wie von wilden Tieren in Stücke gerissen wurden, und die damit verbundene Zivilisation zum größten Teil in Schutt und Asche versank. Jeder weiß, dass „höher“ entwickelte, oder sagen wir komplexere Gesellschaften irgendwann zu der Einsicht gelangen, dass durch die Ausbeutung der Rohstoffe und der Arbeitskraft eroberter Länder ungleich höhere Profite zu erzielen sind. So holten die Spanier später sicher weit mehr Silber allein aus den Minen von Potosi, als die Conquistadoren am Anfang rauben konnten. Auch die Engländer und Holländer erbeuteten bei der Eroberung ihrer asiatischen Kolonien zwar gewaltige Schätze, aber nur um danach durch Steuern, Handel und Ausbeutung die wirklich astronomischen Gewinne für Generationen zu sichern. Doch dazu bedarf es der kühlen oft nicht weniger brutalen Logik von Kaufleuten und Beamten. Bei der Eroberung aller Imperien kamen Söldner und Abenteurer zum Einsatz, und sie haben sich dabei, soweit es möglich war, nach Art der Merowinger ausgetobt. Die interessante Frage dabei ist allerdings, wann und wie es ihren Auftraggebern gelang ihrer Raubgier und Zerstörungslust Zügel anzulegen.

Die Art zu plündern kann dabei geradezu als Unterscheidungsmerkmal zwischen Soldat und Söldner dienen. Um es überspitzt zu formulieren: Der Soldat hat seine Pflicht zu tun und darf dabei nicht plündern, da dies das exklusive Privileg seiner Regierung ist. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Domestizierung der Krieger, die ja dadurch auf ihr grundlegendes Motiv verzichten mussten, ein äußerst langwieriger, komplexer und mit vielen Rückschlägen verbundener Prozess ist. Und dabei ist noch nicht einmal gesagt, dass diese Entwicklung zwangsläufig immer in die gleiche Richtung gehen muss. In schwierigen Zeiten wird auch manchmal Soldaten das Plündern zur Steigerung der Motivation oder als Trostpflaster erlaubt, oder die Vorgesetzten drücken zumindest beide Augen zu. Das kann sogar soweit gehen, dass Soldaten „versöldnern“. Kluge machthungrige Heerführer haben sich diesen Effekt immer wieder zu Nutze gemacht, um aus Soldaten Söldner zu machen und diese dann fest an ihre Person zu binden. So errichtete z.B. Sulla seine Militärdiktatur in Rom nachdem er mit seinen Truppen in Griechenland und Kleinasien geradezu märchenhafte Reichtümer erbeutet hatte. Die Hauptstütze seiner Regierung blieben 150.000 seiner ihm ergebenen Veteranen, die er in Mittelitalien angesiedelt hatte. Pompeius und Cäsar erwiesen sich dann insofern als seine eifrigen Schüler, indem sie durch Raubkriege versuchten sich ein eigenes Heer zu schaffen und sich dessen Loyalität durch großzügige Beuteverteilung zu sichern.

Obwohl das ungezügelte Plündern also sicher eine hervorragende Methode ist sich die Moral der Truppen zu „erkaufen“, gibt es doch gewichtige Argumente, die für seine Kontrolle sprechen. Neben den Interessen der Auftraggeber, der Politiker, die keine völlig ausgeplünderten und verwüsteten Landstriche erwerben wollen, gibt es auch einige Gesichtspunkte, die für die Heerführer selbst fundamental waren. So sind die Schlachten, die deshalb verloren wurden, weil sich große Truppenteile nach einem ersten Erfolg bei der Plünderung des feindlichen Lagers zerstreuten, wahrscheinlich kaum zu zählen. Jeder Heerführer musste versuchen seine Truppen bis zum definitiven Sieg zusammenzuhalten, während die Söldner die Tendenz hatten sich möglichst schnell auf die Beute zu stürzen, um sich dadurch die wertvollsten Stücke zu sichern. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass sich ein Heer durch ausgiebiges Plündern den Hass der Bevölkerung zuzog und sich durch die Verwüstungen der eigenen Resourcen beraubte. So gewannen in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges Kavallerieeinheiten immer mehr Bedeutung, da sich Infanterie in dem ausgesogenen Land nicht mehr ernähren konnte. Napoleons Grande Armee wurde in Rußland letztendlich dadurch vernichtet, indem sie gezwungen wurde, den Rückweg durch die gleichen Gebiete zu wählen, die sie beim Marsch auf Moskau bereits verwüstet hatte. Last not least hatte sich bis in die Neuzeit jeder Heerführer damit herumzuschlagen, den Tross auf ein überschaubares Maß zu reduzieren. Bei siegreichen Armeen konnte es vorkommen, dass ein erfolgreicher Söldner allein über mehrere Bagaggewagen verfügte, plus Dienern und Gefangenen. Davon abgesehen, dass solche Armeen kaum noch zu manövrieren waren, reduzierte die angehäufte Beute natürlich auch ganz gewaltig die Bereitschaft der Söldner sich weiter zu schlagen. Bereits Xenophon berichtet davon, wie sich die griechischen Söldner in Persien in einer verfahrenen Situation unter großem Klagen dazu durchrangen, ihre Sklavinnen und geraubten Lustknaben zurückzulassen, um dem Heer wieder die notwendige Mobilität zu geben. Aber man sollte sich auch fragen wie viele LKWs noch während des II. Weltkrieges damit beschäftigt waren, Beute in Sicherheit zu bringen anstatt Verwundete oder Versorgungsgüter zu transportieren.

Die grundlegende Voraussetzung um das Plündern der Truppen unter Kontrolle zu bringen ist Geld und damit geregelte Bezahlung. Die ersten Soldtruppen wurden sicher allein durch die Aussicht auf Beute geworben und mussten sich dann im Laufe des Krieges selbst schadlos halten. Polybius überliefert eine Episode aus dem sogenannten Keltenkrieg der Römer, die man als typisch für die frühen Geschäftspraktiken halten kann. Als sich die in Italien lebenden Kelten zum Krieg gegen Rom entschlossen hatten, warben sie zur Verstärkung unter den jenseits der Alpen lebenden Stämme Söldner indem sie ihnen reiche Beute versprachen. Gemeinsam gelang es ihnen die Römer zu schlagen. Anstatt den Sieg aber auszunutzen bestanden die keltischen Söldner darauf, erst einmal die inzwischen reichlich angefallene Beute in Sicherheit zu bringen. Die beiden Gruppen trennten sich und wurden bald darauf getrennt von den Römern vernichtet.

Im Gegensatz dazu hielten die Römer selbst auf strengste Disziplin, sie war wahrscheinlich das eigentliche Fundament ihres Erfolges. Den Legionären war es nicht nur bei Todestrafe verboten die Reihen zu verlassen, um mit dem Plündern zu beginnen, sie wurden auf ihren Märschen nur von einem relativ geringem Tross behindert und verrichteten Schanzarbeiten, wozu europäische Söldner erst wieder Ende des 16. Jahrhunderts zu bewegen waren. Der Treibstoff der unschlagbaren römischen Militärmaschine war das Geld, das durch regelmässige Steuern im ganzen Imperium eingetrieben und dann zu guten Teilen zur Bezahlung der Legionäre verwendet wurde. Zudem hatte jeder Veteran am Ende seiner Dienstzeit Anspruch auf ein Stück Land, wo er sich zur Ruhe setzen konnte. Diese Maschinerie lief problemlos unter dem Senat und unter den Kaisern, funktionierte mit römischen Bürgern und barbarischen Söldnern und geriet erst ins Stocken als im 3. Jahrhundert Edelmetalle knapp wurden, was die Geldwirtschaft nach und nach fast vollständig zum erliegen brachte. Erst danach verkamen die Grenzsoldaten zu halben Bauernmilizen und die Kaiser begannen damit ganze Stämme in Dienst zu nehmen. Doch reichte die Bezahlung nur noch dazu sich die Gunst eines barbarischen Herrschers zu kaufen, der es seinen Kriegern dann erlaubte gegen den gewünschten Gegner zu ziehen. Die Krieger selbst erhielten meistens keine Bezahlung, sondern kämpften allein wegen der Beute. Selbst wenn sie als Angehörige regulärer römischer Regimenter Sold erhielten, blieb dieser oft jahrelang aus, was dann zum selben Resultat führte. Manchmal kämpften Stämme aber auch für Land, das sie sie dann aber oft in kürzester Zeit derartig aussogen, dass sie vom Kaiser eine neue „fruchtbare“ Provinz verlangten. Das römische Reich wurde schließlich ein Opfer seiner plündernden Söldner, da es seine Soldaten nicht mehr bezahlen konnte.

Ein Resultat dieser hemmungslosen Raubzüge war, dass sich diese Massenaufgebote im Mittelalter nicht mehr aus dem Land versorgen konnten. Die komplexe Infrastruktur des römischen Reiches war zusammengebrochen und Geld war zu einer Rarität geworden. Allein schon aus diesen Gründen setzte sich auf allen Schlachtfeldern der hochgerüstete Typus des berittenen Elitekriegers durch. Diese Ritter wurden zumindest in der Anfangszeit durch die Vergabe von Land bezahlt, waren mobil und so schlagkräftig, dass die Kriege mit relativ kleinen Aufgeboten geführt werden konnten. Zumindest theoretisch hatten die Ritter einen festen Ehrenkodex, der sie dazu verpflichtete ihre Gegner „ritterlich“ zu behandeln. Die Besiegten wurden jetzt nicht mehr abgeschlachtet oder versklavt, sondern „geschatzt“. Das heißt, sie wurden gefangen genommen und mussten Lösegeld bezahlen, das natürlich von ihrem sozialen Rang abhängig war. Im Schnitt entsprechen diese Lösegelder einem Jahreseinkommen, und reichten von 100 Gulden für einen einfachen Ritter bis zu 100.000 für einen Fürsten. In einer Zeit, die knapp an Bargeld war, und die Lösegelder in einer langen Prozedur durch Versetzung und Beleihung von Familienbesitz zusammenbracht werden mussten, wurden sie schnell zur wichtigsten Beute, die sich im Krieg machen ließ. Man muss dabei jedoch hinzufügen, dass nur Ritter „lösegeldfähig“ waren. Fußknechte oder gar Bauern wurden oft ohne jede Rücksicht erschlagen.

Natürlich plünderten auch Ritter, wenn es sich lohnte. Doch meistens waren die Bauern erschreckend arm und Städte konnten nur selten erobert werden. Außerdem waren die Heere – zum Glück der potentiellen Opfer – sehr klein. Als zum Beispiel 1204 im Verlauf des 4. Kreuzzuges ein großes Ritterheer über das reiche Konstantinopel herfiel, kam es zu einer Plünderungsorgie, die denen der Hunnen, Vandalen oder Franken in nichts nachstand. Kirchen und Klöster wurden gestürmt und der Schmuck von Wänden und Altären gerissen, selbst die Gräber wurden nach Reliquien und Schmuck durchwühlt, Kunstwerke zerschlagen und Statuen eingeschmolzen. Wer ein bisschen in den zeitgenösischen Berichten liest, erhält den Eindruck einer wahnsinnigen Gier nach Gold und glänzenden Steinen, die vor allem auch die Anführer erfasst hatte: „Selbst diejenigen, die aufpassen sollten, nahmen die goldenen Schmucksachen und was sie wollten […] und jeder von den Reichen nahm entweder goldene Schmucksachen oder seidene Stoffe […] und der Allgemeinheit des Heeres gab man nichts davon, noch auch den armen Rittern oder den Fußsoldaten, die geholfen hatten, es zu gewinnen.“ Einer der Anführer des Kreuzritterheeres schrieb geradezu enthusiastisch: „Seit die Welt erschaffen ward, ist niemals so gewaltige Beute von Menschen errungen worden wie hier.“

Gold und Edelsteine mit den Händen zusammenraffen oder von den Wänden schlagen, das war der große Traum eines jeden Abenteurers, ob einfacher Soldknecht oder Adliger. Beim Anblick von Gold, manchmal auch nur beim Gerücht davon, wurden moralische Bedenken, Menschlichkeit, Vernunft und Disziplin einfach weggespült von einer riesigen Woge der Gier. Daran änderte sich lange sehr wenig. Als mit der Zunahme des Geldverkehrs die Armeen mit Söldnern vergrößert wurden und das Fußvolk wieder an Bedeutung gewann, erschienen nur neue Horden hungriger Krieger, denen kaum eine Beute zu schäbig war. Auf einigen Darstellungen mittelalterlicher Schlachten ist deutlich zu erkennen, wie die Gefallenen noch während der Schlacht bis auf die nackte Haut ausgezogen wurden. Von den Schweizern, den erfolgreichsten und bestbezahltesten Söldnern ihrer Zeit, wird berichtet, dass sie im Schwabenkrieg Räder, Pflüge, alte Kochtöpfe und sogar Küchenfenster und Windeln als lohnende Beute mitgehen ließen.

Wie die Söldner selbst ihr Verhalten beurteilten, zeigt die Chronik des Roman Muntaner, der als Angehöriger der sogenannten „Großen Kompanie“ Anfang des 14. Jahrhunderts an den Raubzügen in der Nähe Konstantinopels teilnahm: „Wir waren alle reich und mit allem versehen. Wir säten weder aus, noch pflügten wir, noch kelterten wir Wein, noch schnitten wir die Bäume; trotzdem brachten wir jedes Jahr soviel Wein, Getreide und Hafer ein, als wir nur wollten. So lebten wir fünf Jahre lang von der Hand in den Mund. Die Streifzüge waren einträglicher, als man sich je vorstellen kann.“ Für Muntaner war dies das irdische Paradies eines Söldners, und als das Umland irgendwann erschöpft war, stellte er lapidar fest. „In der Gegend von Gallipoli hatten wir auf zehn Tagesreisen weit keine Bevölkerung mehr vor uns, weil wir alle erschlagen hatten, so daß nichts mehr geerntet werden konnte; deshalb war es dringend notwendig geworden, dieses Gebiet zu verlassen.“ Wenn auch nicht so deutlich, so findet man diese Einstellung in vielen Berichten über die Kriege des Spätmittelalters. Das einzige Problem der Söldner scheint darin bestanden zu haben, dass sie sich irgendwann neue Jagdgründe suchen mussten.

Ergänzend

Beitragsserie: Eine schrecklich nette Familie Ich habe hier im Blog eine Beitragsserie der Familien, die ihre Nazivergangenheiten vor Euch, gerne Verheimlichen wollen. Die Beitragsserie findet Ihr hier Unten, und unter dem Schlagwort – Eine schrecklich nette Familie.Weshalb man sich mit der Aufarbeitung des vergangenen Unrechts … Weiterlesen

Wenn Mutter Erde, die Natur, und die Schwarzen, Roten und Gelben Menschen überleben wollen, müssen sie, die Neid, Missgunst und Raffgier zerfressene Weiße Rasse von ihrer Erde fegen. Alles andere ist Bla Bla Die eigentliche Wurzel allen Übels ist: Der Neid, die Missgunst und die Raffgier und das exzessive Bestreben einiger nimmersatten Kreaturen. Ich sehe etwas was ich gerne hätte. Von dem ich aber genau weiß, dass es jemand anderem gehört. Ich will … Weiterlesen

17 Gedanken zu „Die Wurzel allen Übels

  1. Pingback: Beitragsserie: Eine schrecklich nette Familie | Germanenherz

  2. Pingback: Beitragsserie: Eine schrecklich nette Familie | Germanenherz

  3. Pingback: Wer regiert die Welt | Germanenherz

  4. Pingback: Lasst uns mal ein Paar Vergleiche stellen | Germanenherz

  5. Pingback: Erneute Postzustellung von Landgericht Frankfurt am Main – In dem Rechtsstreit Künast gegen Haas. | Germanenherz

  6. Pingback: 07.2022. Was aktuell im Hintergrund der medialen Impf und Kriegspropaganda passiert | Germanenherz

  7. Pingback: Die Welt wird von Pädophilen regiert | Germanenherz

  8. Pingback: New World Order/Neue Weltordnung | Germanenherz

  9. Pingback: Wenn Mutter Erde, die Natur, und die Schwarzen, Roten und Gelben Menschen überleben wollen, müssen sie, die Neid, Missgunst und Raffgier zerfressene Weiße Bastardrasse von ihrer Erde fegen. Alles andere ist Bla Bla | Germanenherz

  10. Pingback: Wenn Mutter Erde, die Natur, und die Schwarzen, Roten und Gelben Menschen überleben wollen, müssen sie, die Neid, Missgunst und Raffgier zerfressene Weiße Rasse von ihrer Erde fegen. Alles andere ist Bla Bla | Germanenherz

  11. Pingback: Ich hatte mal wieder Post im Kasten | Totoweise

  12. Pingback: Ich hatte mal wieder Post im Kasten | Totoweise

  13. Pingback: Der Rubikon ist langsam überschritten. Letzter Beitrag in meinen Blogs Germanenherz und Totoweise | Totoweise

  14. Pingback: Botschaft an das kriminelle Jugendamt und deren kriminellen Istitutionen: | Germanenherz

  15. Pingback: KENNEDY HAT UNS GEWARNT | Germanenherz

  16. Pingback: GENDER FOR DUMMIES | Germanenherz

Hinterlasse einen Kommentar