Die weisen Frauen Hagedisen – Hexen

Als Hexenverfolgung wird die Verfolgung von (meist weiblichen) Personen bezeichnet, denen der Einsatz von Magie, in der Regel Schadenszauber, unterstellt wird. In Europa handelte es sich um ein Phänomen, das insbesondere während der Frühen Neuzeit verbreitet war. Hierbei wurden Männer und Frauen verfolgt, die der Hexerei verdächtigt wurden. Jedes vierte Opfer war ein Mann. Eine nicht selten vorgekommene Hinrichtungsart war dabei der Tod auf dem Scheiterhaufen.
Begründet wurden die Verfolgungen mit der päpstlichen Hexenbulle. Die Verfolgung fiel dabei jedoch je nach Region sehr unterschiedlich aus, so gab es auch Gebiete, die kaum davon betroffen waren. Zu beachten ist, daß es sich bei den Hexenverfolgungen nicht um ein rein europäisches Phänomen handelt, denn bis heute gibt es Staaten in der Dritten Welt, in denen sich ähnliche Vorwürfe finden. Die Hexenverfolgungen in Europa werden von verschiedenen Gruppen ideologisch instrumentalisiert, etwa Neuheiden, Kirchengegnern, Nationalisten oder Feministen.

Die letzte Hexe. Anna Göldi ist bekannt als die „letzte Hexe“ der Schweiz sowie die letzte Frau in Europa, die offiziell als Hexe zum Tode verurteilt wurde. 1782 wegen Vergiftung hingerichtet.

Die erfolgreiche Vorgehensweise und die überzeugenden Ergebnisse der heilkundigen Frauen stellten eine große Bedrohung für das aufkommende Christentum, sprich die Kirche dar.

Denn diese Frauen verließen sich mit ihren außergewöhnlichen Begabungen eher auf ihre Sinne und Erfahrungen als auf die Gebote des Glaubens. Versuch und Jrrtum lehrte sie Ursache und Wirkung zu erkennen. Sie Forschten rege, vertrauen auf ihre Fähigkeit, die richtigen Mittel zur Behandlung von Krankheit, Schwangerschaft und Geburt zu finden und einzusetzen. Sie besaßen ein unerschöpfliches Wissen bezüglich der Heilpflanzen und ihrer mengenmäßigen Anwendung, entscheiden doch schon einige Milligramm eines Pflanzenstoffs über Leben und Tod.

Hagedisen HexenDie Kundigen konnten mit Hilfe der Pflanzen Leben verkürzen oder verlängern, Schmerzen lindern, Menschen in die Ewigkeiten geleiten, Geburtensteuerung betreiben, Geburten erleichtern. Diese Frauen –die Hagedisen- waren den Kirchenfürsten ein Dorn im Auge. Deren auf das Jenseits gerichtete Lehre, mit ihrer Körper und somit medizinfeindlichen Gesinnung, verhinderte die Entfaltung der überlieferten Heilkunde. Verdeckt und heimlich arbeiteten unsere Frauen weiter. Ihre Erfolge wurden jedoch als Zauberei und Teufelswerk ausgelegt. Es war (angeblich) um 400 n. Ch. als der Teufel durch Papst Augustin aus der Taufe gehoben wurde.

Mit seiner Lehre vom Reich des Guten und Reich des Bösen wollte er den Heidengöttern den Garaus machen. Er verwies sie als Dämonen in das Reich des Bösen. Damit begann eine unheilvolle Entwicklung.

Durch christliche Zutaten grässlich entstellt wandelte sich das ehrwürdige Heidentum zum Aberglauben, die einst angesehenen Hagedisen aber machten sie zum Verbündeten des Teufels,…aus (guten) Hagedisen wurden (böse) Hexen. Die tatsächliche Hexenverfolgung begann allerdings viel, viel später. Ein Buch brachte die Lawine erst richtig ins Rollen: – Der Hexenhammer -! Zwei Dominikanerpater, Jakob Sprenger, päpstlicher Inquisitor für die Rheinlande und Heinrich Institoris, Inquisitor für Oberdeutschland, verfasste als geliebte Söhne von Papst Innozens 8. zur Anleitung auf die Hexenjagd 1487 den Malleus maleficarum, eben den Hexenhammer.

Dieses klassische Handbuch der Hexenlehre besteht aus drei Teilen. Im ersten wird auf die Zauberei, die Rolle des Teufels und der Hexen eingegangen. Im zweiten Teil werden die von Hexen verübten Fälle von Schadenszauber aufgeführt und im dritten Teil werden die Anleitungen für die Prozessverläufe und die Arten der Ausrottung vorgestellt.

Es ist ein unvergleichlicher Vernichtungsversuch von erstaunlicher Gründlichkeit. Die Jagd nach dem Hirngespinst- Hexe- ist einzigartig in der Weltgeschichte, ja man kann hier von einer Massenhysterie sprechen. Die Hingerichteten wurden Opfer einer Erfindung der Katholischen Kirche, doch schlossen sich die Protestanten in nicht minder grausamer Form an. Die Verfolgungen waren gut organisierte Feldzüge, angefacht, finanziert und durchgeführt von Kirche und Staat. Waren es anfangs die weisen Frauen und Hebammen aus der bäuerlichen Bevölkerung, so konnte es später ausnahmslos jede treffen – von Nichtsesshaften über achtsame Bürgersfrauen bis zur Fürstengattin und deren Hofdamen. Zu Beginn war es ausschließlich die Geistlichkeit, welche die Verfolgung betrieb. Später beteiligten sich weltliche Herrscher nebst Juristen und Medizinern mit gleichem Eifer.

Der Hexenwahn erreichte erschreckende Ausmaße. Im späten 15. und im frühen 16. Jahrhundert wurden Abertausende gefoltert und hingerichtet, gewöhnlich bei lebendigen Leib auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ein Zeitzeuge schätz die Hinrichtungen in bestimmten deutschen Städten auf 600 im Jahr; 2 je Tag – mit Ausnahme der Sonntage! In zwei Dörfern des Bistums Trier blieb im Jahr 1585 nur jeweils eine weibliche Person am leben.

Die Gesamtzahl der Hinrichtungen ging nach Angaben vieler Chronisten europaweit in die Millionen. alte Frauen, junge Frauen und Kinder. Hexenprozesse waren Angelegenheit der örtlich zuständigen Priester oder Richter. Jeder, der es unterließ, eine Hexe anzuzeigen, musste ebenfalls mit Strafen rechnen. Wurde ein Fall von Hexerei verhandelt konnte der Prozess dazu genutzt werden, weiter Hexen aufzuspüren.

Sprenger und Institoris gaben genaue Anleitung für die Folter zum Erzwingen von Geständnissen und weiteren Anschuldungen. Noch zum Ende des 16. Jahrhundert verurteilte ein einziger Hexenrichter, Remigius mit Namen, 800 Frauen in Lothringen zum Tod am Scheiterhaufen. Der Vollständigkeit halber sollte jedoch erwähnt werden, das es durchaus auch Widerspruch innerhalb der Kirche gab. Einwände waren jedoch erfolglos und gingen in der schon Graffierenden Unruhe unter; wie bei Thomas Müntzer, der seines Amtes enthoben wurde, aber weiterhin mit anderen Geistlichen in Sachsen-Anhalt und Thüringen versuchte, gegen die Hexenverfolgung anzugehen.

Die letzten Hexenmorde tauchte in Deutschland immerhin noch 1763 auf. Somit währte die Hexenverfolgung mehr als drei Jahrhunderte und erstreckte sich über Deutschland, Frankreich, England und andere Länder. Sie nahm ihren Anfang im Feudalismus und dauerte unter ständiger Verschärfung bis weit in die Zeit der so genannten Aufklärung hinein. Doch im Grunde hat der harte Kern der katholischen Kirche seine Vorstellungen längst nicht aufgegeben. Es gibt bis auf den heutigen Tag die Exorzisten; Geisterbeschwörer und Teufelsaustreiber……

ergänzend eine pdf von Gernot L. Geise; Die weisen Frauen hexen

  • Johann Moritz Schwager: Versuch einer Geschichte der Hexenprocesse, Band 1, 1784 (PDF-Datei)
  • Wilhelm Gottlieb Soldan: Geschichte der Hexenprozesse, aus dem Quellen dargestellt, 1843 (PDF-Datei)
  • Carl Haas: Die Hexenprozesse. Ein cultur-historischer Versuch nebst Dokumenten, 1865 (PDF-Datei)
  • Mathilde Ludendorff / Walter Löhde: Christliche Grausamkeit an Deutschen Frauen, Ludendorffs Verlag, München 1936 [19 S.]
  • Jakob Sprenger / Heinrich Istitoris: Der Hexenhammer, zum ersten Mal ins Deutsche übertragen, 1906 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3)

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28 Gedanken zu „Die weisen Frauen Hagedisen – Hexen

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  9. Der Hunnen Turkmongolensturm 1206 ist der Beginn der Vernichtung der Aria der bis heute fortdauert. Der fatih kan (Eroberer Blut) ist der Kopf der Sch lange.
    Die r echten Deutschen sind Nachfahren der Aria. Nur sie besitzen Bodenrechte.
    Wir werden geflutet damit diie Wahrheit nicht heraus kommt. Die Ermordung und Zwangsvermischung der Aria mit M-aria (nicht mehr arisch) in der Kirche durch den Hunnentürken fatih kan und alle seine Ver Bün @ N.
    Je suis = Ich bin fr an z ös isch
    Jesu(i)s…Die Hunnen setzten sich selbst ein Denkmal als „göttlich“.
    Satan = verkaufe das Leben
    Komm UN Is MUS(S)= Komme zu uns Hunnen, du musst (für uns) arbeiten
    Alle Türken und Turkvölker sind Hunnen die sich einen anderen Namen gaben um die Wahrheit ihrer Greuelt@N zu verstecken. In der “ Tür K ay“
    (Tür= Eintritt
    Ka = Ak =“Weisse“ Hunnen Mischlinge zwischen Aria und Hunnen, nicht sofort als Hunnen (Mischlinge) zu erkennen
    ay = Mond , Synonym für M on D Völker= Iss Lamm)
    weiss das Jeder. Hier wird das versteckt. Die Besatzung besteht seit mehr als 816 Jahren unter den Masken AD EL , CLAE RUS, CAE S „AR“N, ST@, fatih kan…die bis heute verdeckt zusammen arbeiten.
    Afrika und Araber Hunnentürken Mischlinge sollen kommen um die erneute Machtübernahme durch die Hunnen zu verdecken. Schwarz soll nicht mehr gesagt werden…Denn dann fällt ja auf dass die Mehrheit BRAUN aussieht. Die Urbevölkerung in Afrika war wahrscheinlich tatsächlich schwarz und ist erst durch ebenso Zwangsvermischung von den Hunnen und AK „Weisse“ Hunnen -wie bei uns – braun geworden.
    Die Verbrennung = echter Holocaust an den weissen Frauen war notwendig um die totale Kontrolle über die echten weissen Menschen zu bekommen. Das Heilwissen und natürliche Verhütung wurde fast vollständig ausgelöscht. Die Kontrolle über Geburten gelangte an Männer. Ärzte haben heute kaum Wissen und sind Dealer der Medizin Mafia.
    Neugeborene und Kinder werden krank geimpft. Die äußerlich sichtbaren Schäden (wie frühzeitige Wirbalsäulen Erkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und ähnliches mehr) zeigen sich oft erst ab 40 Jahren (und später je nach Genetik ) .Die Nervengifte die in allen Impfungen enthalten sind ,wirken sehr sehr langsam. Wir können das uns von der Natur zugedachte Potenzial kaum noch entfalten und werden in Hamsterrädern lebenslang gehalten.
    Es hängt ALLES zusammen. Alle Kriege wurden geführt um uns geistig in Angst zu setzen, uns zu ver SK L AVE N auf dass wir nicht mehr wissen sollen wer wir sind…
    Deshalb ist es auch so wichtig dass unsere Geschichte NICHT untersucht werden darf…

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  11. Das Problem an der Thematik ist, dass es nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gab auch immer wieder Geistliche, die versuchten zu helfen. Je weiter nördlich die Prozesse kamen, umso eher waren Männer die Opfer. Dazu dürfen wir auch die Lykanthropie-Fälle nicht vergessen.
    Wahr ist auf jeden Fall, dass sehr viel Wissen verloren ging und das Weibliche – nun ja – einen durchwegs labileren und unsteteren Charakter im Allgemeinen zugedacht bekam. Und irgendwie nagen wir an all dem bis heute.

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